Das mehr als 800 Jahre alte Dorf Oldeborg
wurde erstmals im Jahre 1415 als Oldenborch erwähnt.

Die Oldeborg im gleichnamigen Ort bei Engerhafe in Ostfriesland war im 14. Jahrhundert der Stammsitz der mächtigen Häuptlingsfamilie tom Brok. Von hier aus dehnte die Familie ihre Macht über ganz Ostfriesland und die angrenzenden Gebiete in den heutigen Niederlanden aus. Nachdem der letzte Häuptling des Geschlechts, Ocko II. im Jahre 1427 bei der Schlacht auf den Wilden Äckern besiegt und gefangen genommen wurde, ist die Häuptlingsburg geschleift worden. Heute finden sich von ihr keine nennenswerten Reste mehr.

Das Brokmerland war erst spät besiedelt worden, nachdem der Deichbau vollendet war und die Julianenflut von 1164 viele Menschen von der Küste in das Landesinnere drängte. Das Brokmerland wurde so zum Grenzgebiet zwischen dem Bistums Münster (Feder- und Emsgau) gegenüber dem Erzbistum Bremen (Norderland und Östringen). Im damaligen Kirchspiel Engerhafe ließ der Bischof von Münster als Inhaber der Synodalgewalt und Grafenrechte eine Burg errichten, die als Oldeborg zu Fehnhusen bezeichnet wurde. Neben dieser Burg errichteten die tom Brok, nachdem sie zu Häuptlingen aufgestiegen waren, die Burg Broke, die zur Keimzelle ihres Machtanspruchs wurde.[1] Was danach mit der bischöflichen Burg geschah, ist unklar. Möglicherweise wurde sie vom Bischof mit dem Aufkommen der tom Brok aufgegeben und verfiel, wohl auch, weil die Broksche Burg strategisch günstiger lag. 1376 verstarb Keno I. als einer der wenigen seines Geschlechts im hohen Alter eines natürlichen Todes.
Es ist bisher unbekannt, wann die Oldeborg errichtet worden ist. Urkunden geben darüber keine Auskunft und solange der Standort der Burg nicht lokalisiert werden kann, fehlen auch andere wissenschaftliche Hinweise. Keno, der älteste bekannte aus dem Geschlecht der tom Brok, besaß zur Zeit der friesischen Freiheit einen Redgerhof in Engerhafe, der dem Besitzer das Recht zur Ausübung des Richteramtes gab. Obgleich wohl schon vorher begütert, begann aus diesem Amt heraus der Aufstieg der Familie. Entgegen den Bestimmungen des Brokmerbriefes begann die Familie in Oldeborg die Burg Brooke zu bauen, nach der sich die Familie schließlich benannte.
Im Zuge ihrer Machtausdehnung ließen die tom Brok dann um 1380 in Aurich eine neue Burg errichten, die so genannte Nieborg während der Stammsitz den Namen Oldeborg erhielt, nachdem Ocko I. auch die Residenz der Familie nach Aurich verlegte.
Das Ende der tom Brok besiegelte auch das Ende der Burg. Der Stammsitz der Familie wurde 1427 unmittelbar nach der Schlacht auf den Wilden Äckern geschleift.
Die heutige Schreibweise ist seit 1719 geläufig. Der Name ist eine Zusammensetzung der mittelniederdeutschen Begriffe olt oder olde (=alt) und Borg (=Burg). Er steht für die Alte Burg der tom Brok, deren neue sich in Aurich befand.
Bereits 1938 wurden die früher selbständigen Landgemeinden Engerhafe, Fehnhusen, Oldeborg und Upende zu der größeren Gemeinde Oldeborg vereinigt, die zusammen etwa das Gebiet des mittelalterlichen Kirchspiels Engerhafe umfassten. Oldeborg führte als einzige Beitrittsgemeinde ein Wappen, dessen Adler sich im Wappen Südbrookmerlands wieder findet. Zum heutigen Ortsteil Oldeborg gehört ebenso der östliche Teil des Dorfes Upende-Victorbur.
Oldeborg war die einzige Gemeinde Südbrookmerlands, die vor der Gemeindereform 1972 mit dem dreifach bekrönten Adler auf rotem Grunde ein eigenes Wappen führte. Er war das Wappentier der Häuptlinge tom Brook, welche im 14. und 15. Jahrhundert die Burg in Oldeborg als Herrschaftssitz bewohnten. Heute ist der Adler Bestandteil des Südbrookmerlander Wappens.

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Hier wurden (sind) folgende Verwandte wie:

Nr. Name,Vorname Stand
 
66 Peters, Lüppe 1749 geboren
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