Der ca. 760 Jahre alte Ort Zetel
ist eine Gemeinde im niedersächsischen Landkreis Friesland.
Zusammen mit der Nachbargemeinde Bockhorn bildet sie die sogenannte
Friesische Wehde.

Die Ursprünge
Obwohl die erste urkundliche Erwähnung Zetels erst aus dem Jahre 1423 stammt - damals hieß der Ort noch Sethle -, war das Gemeindegebiet bereits lange vorher bewohnt. Die St.-Martins-Kirche, das älteste Gebäude des Ortes, wurde nämlich 1249 fertiggestellt, und bei Arbeiten an der Kirche fand man vor etlichen Jahren Reste einer noch älteren Kapelle. Vermutlich schon vor der Zeitenwende lebten Chauken auf dem Gemeindegebiet.
Die Sturmfluten
Im Gegensatz zu anderen Orten in Küstennähe wurde der Ort Zetel selbst niemals von Sturmfluten heimgesucht, da er auf einem ca. 15 Meter hohen Geestrücken liegt, so dass die Wassermassen nie weiter als bis zum Ortsrand kamen. Weiter nördlich gelegene Ortsteile wurden aber in unregelmäßigen Abständen verwüstet. Ellens z.B. war im ausgehenden Mittelalter nach heftigen Wassereinbrüchen teilweise eine Insel. Nördlich des Zeteler Eschs erstreckte sich damals das sogenannte Schwarze Brack, ein dauerhaft überschwemmtes Marschgebiet, das erst mit dem Bau des Ellenser Dammes, der sich bis zum Jahr 1615 hinzog, eingedeicht und dem Jadebusen abgetrotzt werden konnte.
Oldenburg gegen Ostfriesland
Motivation für den Bau des Dammes war, dass das zum Oldenburger Land gehörende Jeverland wegen der Wassereinbrüche nur noch mit Schiffen oder über das verfeindete Ostfriesland erreicht werden konnte - angesichts der Tatsache, dass man mit Ostfriesland des Öfteren Krieg führte, ein strategischer Nachteil. So fiel 1475 der Sohn des Oldenburger Grafen in die Hände der Ostfriesen und kam erst sechs Jahre später frei, als Zetel an Ostfriesland abgetreten wurde. Erst durch einen Friedensvertrag aus dem Jahre 1517 kam Zetel endgültig zu Oldenburg. Noch heute eckt man gelegentlich an, wenn man das oldenburger Friesland und Ostfriesland nicht auseinanderhalten kann.
Die Neuzeit
Vom Dreißigjährigen Krieg blieb Zetel durch geschicktes Taktieren der Oldenburger Grafen weitgehend verschont. 1807 geriet der Ort jedoch wiederum in fremde Hände, als Napoleon Norddeutschland besetzte. Danach verlief die weitere Geschichte bis zum Zweiten Weltkrieg relativ ruhig. Im Zuge der Industrialisierung entstand in Zetel und den umliegenden Gemeinden aufgrund des Lehmbodens eine ausgeprägte Klinkerindustrie. Auch siedelten sich viele Webereien und Textilfabriken hier an, die jedoch durch starke Konkurrenz aus Fernost bis in die 80er Jahre des letzten Jahrhunderts allesamt verschwanden. 1894 erhielt Zetel Anschluss an das Eisenbahnnetz, 1896 auch die damals noch eigenständige Gemeinde Neuenburg. Durch den zunehmenden Individualverkehr sanken nach dem Zweiten Weltkrieg die Fahrgastzahlen, so dass die Strecke Neuenburg - Zetel - Bockhorn - Varel 1954 stillgelegt wurde. Im Zuge der Gebietsreform von 1972 wurden die Gemeinden Zetel und Neuenburg zu einer größeren Gemeinde mit Hauptort Zetel zusammengelegt. Zwischen 1977 und 1980 gehörte die Gemeinde zum benachbarten Landkreis Ammerland.
Die Weltkriege
Während der Erste Weltkrieg keine Schäden in Zetel anrichtete, kam es in der Endphase des Zweiten Weltkrieges vermehrt zu Opfern unter der Zivilbevölkerung. Einige Kilometer westlich Zetels befanden sich Flakstellungen, ein Militärflugplatz und Munitionslager. Außerdem stellte das nahe Wilhelmshaven als bedeutender Marinestützpunkt ein wichtiges strategisches Ziel dar. So kam es, dass auch Zetel öfter von Bomben getroffen und etliche Häuser im Gemeindegebiet zerstört und Leben vernichtet wurden.

Hier mehr über Zetel
Und hier mehr über die Gemeinde Zetel
<<< zurück

Hier wurden (sind) folgende Verwandte wie:

Nr. Name,Vorname Stand
 
83 Schröder, Christine 1860 gestorben
82 Hinrichs, Hinrich Janshen 1850 gestorben
40 Gabriels, Wilke Janhsen 1806 geboren
80 Gabriels, Johann Janshen 1776 geboren / 1836 gestorben
nach oben
   
<<< zurück