Seyd willkommen auf dieser Seite, ihr Zeitreisende der Neuzeit!
Kommt näher um zu lesen was ich Euch zu erzählen habe,
vom alten „Horst im Broiche“, das im Wandel der Zeit
zum Gelsenkirchener „Stadtteil Horst“ wurde.

Nun will ich hier nicht Griese, Alldick, Gonska und viele andere, die über und von Horst geschrieben haben,
hier rezitieren, sondern Euch nur unseren dörflichen Stadtteil und sein Werdegang beschreiben und
aus meiner unmaßgeblichen bescheidenen Sicht vorstellen.

Also eine von mir in Bilder gefasste und aus meiner Sicht verfasste Erzählung vom Werdegang
eines kleinen germanischen Dorfes von seiner Vergangenheit bis zu seiner Gegenwart.
Was auch ein kleiner Teil der Geschichte des Ruhrgebietes ist.
2021 / Hier nun die überarbeitete Version von 2000.

,,Hurst to Broich''

In dem nie von den Römern besetzten Teil Germaniens gab es einen ruhigen vor sich hin fließenden Fluß Namens „Emser“. An dessen Ufer, oder besser gesagt auf einer von der Emser umspülten Insel lag, oder liegt immer noch, der Ursprung von „Hurst to Broich by de Emser“,

in ein paar Hütten von den ersten Ansässigen, die vom Fisch- und Pferdefang und der Jagd lebten. Denn hier trieben sich auch Wildpferde, genannt die „Emscher-Dickköpfe“, herum; weshalb auch angenommen wird, dass sich deretwegen die ersten Menschen hier niederließen. Kann sein, muss aber nicht!

Erst schauten mal die Römer vorbei, die aber schnell wieder aus dem ungemütlichem Gebiet abzogen, dann die Salfranken unter König Chlodio, danach die Franken unter Kaiser Karl des Großen. Naja, und die Normannen war auch schon mal da. Und jeder erhob mal Besitzansprüche auf dieses Gebiet. Wann dann genau dieses Gebiet dem Clever-Haus als Lehn zugesprochen wurde, ist geschichtlich nicht mehr genau feststellbar. So geht man davon aus, dass sich die Ansässigen auch von den spärlichen Entgelte für Übernachtung und Speisen etwas dazu verdienten, bis sich das Lehn in den Händen derer „von Cleve“ befanden und diese daran mitverdienen wollten. Ne, war klar!

Das sich in den Händen derer von Cleve befindliche Lehn „Hurst to Broich by de Emser“ ging im Jahre 1130 in den Besitz der Clever Sprößlingsfamilie „derer von der Horst“ über.

Ungefähr um 1200 bekam „Gerhard von der Horst“ die „Motte“ als sein Erbe und machte das Beste daraus.


Die Motte

Der erste Brand

Der steinere Bergfried

Die Burg

Denn mit „Gerhard von der Horst“ kam Schwung in den Pferdehandel und mit diesem und den sich daraus entwickelten Geschäften könnten sie so schon einmal zu einem beträchtlichem Vermögen gekommen sein.

Doch auch durch die 1282 an „Arnold von der Horst“ veliehenen „Stadtrechte“, die politisch verhindert wurden und so nie zum Tragen kamen, entwickelte sich die Freiheit Horst nicht wesentlich weiter als zum einem Rittersitz mit besonderen Vorrechten und Beziehungen durch Heiraten.

Im laufe der Zeit bekam das Haus Horst immer mehr Privilegien, die auch auch das Urbarmachen des Umlandes beinhalteten. So wurde immer mehr Kotten geschafft was sich auch auf die Burgfreiheit auswirkte. Denn es siedelten sich ausser den Bediensteten nun auch Handwerker und Kleingewerbeführende, unteranderem Kesselflicker, Schmied, Leiendecker, Schreiner, Schuhmacher, Seiler, Bäcker und was sonst noch zur der Zeit gebraucht wurde, an.

1554 brannte das Haus, die Burg „Horst im Broiche“ bis auf die Grundmauern nieder. Vielleicht dadurch begünstigt, konnten „Rödtger von der Horst“ mit seiner Frau „Maria Anna von Palandt“ nach durchdachter Planung 1556 mit dem Bau, auf den Grundmauern der alten Burg, von Schloss Horst anfangen. Dieses Schloss wurde nach seiner Fertigstellung auch prägender Ausgangspunkt einer Baumeisterschule und ist eins der ältesten und wichtigsten Renaissancebauten nicht nur in Westfalen.

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Vor dem Brand und dem Schlossbau wohnten hier, wenn es hoch kam, 80-120 Ein- und Anwohner. Während dem Bau des Schlosses wohnten mit unter über 300 Menschen die auch am Bau mithalfen und versorgt werden mussten. Nach der Fertigstellung des Schlosses wohnten dann um die 120-180 Menschen hier. Es soll da schon einen Krämerladen gegeben haben.
Auch weitete Rödtger die Gerichtsbarkeit aus. So erhielt er nun die volle Gerichtsbarkeit über die Freiheit und Horster Mark, sowie über die Bauerschaften Vogelsang und Eckert. Auch erhielt er die Kriminal- und Zivilgerichtsbarkeit über noch andere Bauerschaften. Zum End waren es über Hundert an der Zahl. Und sie endeten erst 1809 mit der französischen Gesetzgebung. Diese Gerichtsbarkeiten aber waren, bis dahin, beim Erben und dem Verkauf das wertvollste Gut an der Herrlichkeit Horst.
1582 stirbt Rödtger von der Horst. 1585, drei Jahre nach Rödtger, stirb auch seine Frau Anna von Palandt.

1583
Der Truchsessische Krieg zieht auch Horst 1583 bis 1588 in Mitleidenschaft.
Nach Niederlagen in Westfalen und dem Verlust von Recklinghausen.
1585 musste Gebhard Truchsess von Waldburg jedoch in die Niederlande fliehen.
 
 
 
 
 
 
 
 
1586

Margarethe von der Horst übernimmt ihre Erbe, das gerade fertig gestellte Schloss Horst, mit ihrem Mann Bertram von der Loë. Sie haben keinen männlichen Nachkommen, so dass die zweitälteste Tochter Sybilla später das Haus Horst als Erbe bekam. Hier schon zeigten sich die ersten Schäden, im Gräftebereich, am Schloss, die aber da noch hinreichend ausgebessert werden konnten. Durch die Mauerschäden wurden wahrscheinlich auch wieder Teichgräber und Mauerer gerufen die sich dann hier ansiedeln sollten

Eine Erzählung über die alte Horster Mühle

1607

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1607/09
Sybilla von Loë von der Horst heiratet Dietrich von der Recke, der sich dann von Stund an „von der Recke von der Horst“ nennt. Die Linie seiner Nachfahren halten den Namen bis heute bei. Unter Sybilla's Herrschaft kam es zwischen 1609 und 1613 zu zwei grausammen Hexenprozessen. Dieses war für viele Bewohner der Herrlichkeit Horst ein Grund mehr die Gegend zu verlassen, da auch die Freiheitsbewohner immer mehr in die Abhängigkeit von der Herrschaft Horst gepresst wurde, die einer Leibeigenschaft gleich kam.


Nach dem Tod von Diederich stiftete Sybilla 1627 per Urkunde die erste Schule in Horst und kümmerte sich auch um die protestantischen kirchlichen Belange der Freiheit und Herrlichkeit.
Jedoch auch die Schäden im Gräftebereich des Schlosses wurden immer mehr und schwerer.

1632
Nach dem Tod von Sybilla von der Horst übernahm ihr ältester Sohn Johann Bertram von der Recke von der Horst das Schloss Horst, das immer mehr unter den Schäden, die immer schwerer zu beheben waren, zu leiden hatte. Auch der dreißigjährige Krieg zeichnet die Freiheit Horst, durch zeitweise Besetzungen von Söldnern, und dadurch in Form von Plünderungen und Brandschatzungen, schwer. So kam es, dass die Bewohnerzahl in der Herrlichkeit Horst, vorübergehend, bis auf wenige Anwohner schmolz.

Wenn die letzten Kriege schon die Freiheit und Herrlichkeit Horst dezimiert und fast ruiniert haben, so sollten die nachfolgenden Kriege auch ihren Beitrag dazu leisten den Ort Horst nicht wachsen zu lassen.


1648 der dreißigjährige Krieg ist zu Ende

Das Vest um 1670/75 (klick mich)

1670
In dem Krieg 1670-90 zwischen Frankreich, Niederlande, England und deutschen Kurfürsten stand der Kurfürst Maximilian von Köln auf der Seite Ludwig XIV., wodurch auch aus dem Vest Recklinghausen Männer zum Kriegsdienst zwangsweise gezogen wurden. Auch bekam das Vest neue Besatzungen, die zwar auf die Städte verteilt wurden, aber auch auf Buer, Westerholt und Horst, was für die kleine Freiheit Horst eine grosse Belastung darstellte.

Auch dieser Krieg sorgte für die Minderung der Bewohnerzahl der Herrlichkeit Horst und ließ dadurch kein Wachstum zu. So mussten die Wenigen die übrig blieben mehr arbeiten um die Erträge der Herrschaften von der Horst zu erhalten.

1677
Am 19.09.1677 starb Johann Bertram von der Recke von der Horst, und sein Sohn Hermann Diederich von der Recke von der Horst übernahm als Erbe die Freiheit und Herrlichkeit Horst. Die Schäden am Schloss nahmen zu und die Reparaturen wurden immer teuerer. Diederich und seine Frau waren immer seltener auf Schloss Horst, bis sie schließlich gar nicht mehr auf dem Schloss verweilten.

1706
verkaufte Diederich von der Recke von der Horst das Schloss samt Freiheit und Herrlichkeit für 110.000 Reichsthaler, heute 669.221,55 Euro, an Ferdinand von Fürstenberg.
Ferdinand erbte 1704, nach dem Tod des Onkels Johann Adolf, das Schloss Adolfsburg und Gut Langenei. Dieses Erbe ermöglichte ihm 1706 auch den Kauf der Herrlichkeit Horst und ließ das Haus Horst nach dem Kauf ein wenig umgestalten. Für die Herrlichkeit Horst erließ er 1714 eine neue Gerichtsordnung. Doch hatte er aber nicht viel Spass mit dem Schloss. Zuerst hatte er es mit einem Neffen von Diederich von der Recke von der Horst in einem Rechtsstreit zutun, und der Selbe quartierte sich auch zeitweise ins Schloss ein um seine Recht an dem Schloss einzufordern, aber immer wieder ausziehen musste. Dieser Prozess dauerte Jahre und endete schließlich in einem Vergleich. Hinzu kam dann 1774 Ansprüche von Mark-Berechtigeten an die Horster-Mark, auch dieses zog sich über Jahre hin.


Ferdinand von Fürstenberg

Das Schuss um ca. 1700

Nach dem Erwerb des Schlosses gab der, dem katholischen Glauben angehörige, Freiherr von Fürstenberg dem Pfarrer Hermann Vollminghoff die Erlaubnis in der Nähe des Schlosses die Hippolytus Kirchen an der Burgstrasse zu erbauen. Wahrscheinlich um dem sich immer mehr verbreitenden protestantischem Glauben in der Freiheit und Herrlichkeit entgegen zuwirken.

Freiheit Horst um ca. 1710

1756
wurde das Doktorhaus an der Essenerstrasse Ecke der späteren Industriestrasse gebaut und das dem Bau der neuen Hippolytus Kirche weichen musste um Platz für Neues machen musste.


 
 
 
 
 

1761
Der siebenjährige Krieg 1756-63 macht auch vor Horst nicht Halt und beutelt Horst schwer.
Im Winter, bezogen franzöische Soldaten in Horst Quartier und ließen sich von den Horstern verpflegen.

1774
liegen die Horster in einem Rechtsstreit mit dem Schlossherrn Clemens Lothar von Fürstenberg um die Teilung der Horster Mark. Erst 1811 kommt es zu einem Vergleich und 1849 zu einer endgültigen Einigung mit Friedrich Leopold von Fürstenberg, wonach die Schlossherren die Hälfte der Holzmark behalten durften, aber der Rest der Holzmark und die Weidegründe unter den übrigen Berechtigten aufgeteilt wurde.
Die davon übrig gebliebenen Teilungswege sind die heutigen Fischerstr., Devens u. Sandstr., Hesslerstr. bzw. heute Wallstr. und der Schleusengraben. Die Querverbindungswege sind heute noch die Schmalhorststr., Zum Bauverein, Friedrichstr. und Blumenstr., wobei die Blumenstr. nach 1948 zu einer Sackgasse wurde und heute in den Nordsternpark mündet. (auf die Bilder klicken)

Schloss Umland
Pachtkarte
Freiheit
Teilungswege

Durch dem aufkommenden Durchgangsverkehr, von Essen nach Buer und Recklinghausen, ließen sich neue Anwohner an der Essenerstr. und Buererstr. nieder. Dieses waren meist Handeltreibende die dort ihre Ware feil boten und Gasthöfe.

Die Prozesse und Mark-Ansprüche, sowie das immer mehr marode werdene Schloss ließ die Herren von Fürstenberg immer mehr abstand nehmen. Es wurde von Seiten derer von Fürstenberg noch einmal ein Wiederherstellungsversuch unternommen um das Schloss wieder ansehnlicher und bewohnbarer zu machen, doch die Kosten dafür sollten doch zu hoch werden. So wurde dann mit der Zeit das Schloss, unter der Verwaltung eines "Rentmeisters", sich selber überlassen.

Das Schloss ca. 1790. Noch sieht man äusserlich, durch die Reperaturarbeiten, keine gravierenden Schäden.

1802
endete die kurkölnische Herrschaft in Horst, und die Freiheit und Herrlichkeit kamen zusammen mit dem benachbarten Buer und dem Vest Recklinghausen zum Herzogtum Arenberg.

Zwischen 1802 und 1808 verfügen die Schlossherren, derer von Fürstenberg, noch über 70 Leibeigene in der Herrlichkeit, die höchste Anzahl im Vest. Als Zeichen ihrer Unfreiheit mussten die Horster Leibeigenen bis 1808 immer jährlich ein Schwein im Schloss den Herren übergeben.

1806 / Horst zählt 390 Einwohner.
Napoléon Bonaparte siegt in fast allen Schlacht und im Zug der Napoleonischen Feldzüge ergriffen die französischen Truppen im Jahr 1806 Besitz von der Grafschaft Mark. In dem nachfolgenden Frieden von Tilsit am 09.07.1807 trat der preußische König seine westfälischen Besitzungen einschließlich der Grafschaft Mark an das Kaiserreich Frankreich ab, und somit wurde schon am 12.07.1807 der Rheinbund gegründet.

Die Grafschaft Mark wurde am 21. Januar 1808 dem neu gebildeten Großherzogtum Berg angeschlossen. Düsseldorf war seit 1806 Hauptstadt des Großherzogtums. Einschneidende Verwaltungsreformen nach französischen Vorbild wurden indes erst seit 1808 und in zurückhaltender Form durchgeführt.
Nach den vier Hauptflüssen wurde es in vier Départements eingeteilt:
das Département Rhein
das Département Ruhr (Präfektur Dortmund)
das Département Sieg
das Département Ems.

Westfalen nach den Umstrukturierungen.

1808
Mit der napoleonischen Zeit wird auch in Horst die Leibeigenschaft endgültig abgeschafft, aber es sollte noch Jahre dauern bis sie faktisch umgesetzt wurde.
Und die Schloss-, Burgherren und Gutsherren, wie die von Fürstenberg, verloren ihre Gerichtsbarkeiten und somit konnte sich die französische Gesetzgebung und Gerichtsbarkeit immer mehr und mehr durchsetzten.
Aber auch die Industrialisierung fing an sich zu verbreiten. Alleine in Hattingen gab es schon zwei Hüttenwerke, und die Zechen vermehren sich. 1808 gab es allein im Ruhrgebiet schon 285 Zechen.

1811
nimmt die Französisierung immer mehr zu und das Vest, und mit ihm Horst, kommt für knapp drei Jahre zum Großherzogtum Berg. Es entsteht die Bürgermeisterei Buer ("Mairie"), zu der auch Horst, Gladbeck und Westerholt gehören. Horst schrumpft nun auf die Fläche der bisherigen Freiheit, der Bauernschaften Vogelsang und Eckert sowie der Horster Mark zurück. Zuvor gehörten zur Herrlichkeit Horst über 100 Bauernschaften.

Die Horster und das Haus Fürstenberg einigen sich über die Teilung der Horster Mark. Wobei wohl die verlorene Gerichtsbarkeit und die Abschaffung der Leibeigenschaft eine große Rolle spielte auf Seiten derer von Fürstenberg. Denn ohne die bisherigen Einnahmen wurde das Schloss Horst für die von Fürstenberg nicht mehr rentabel genug um die Reparaturarbeiten und die Instandhaltung am Schloss zubezahlen. So ließ man auch die Pläne zur Wiederherstllung des Schlosses ganz fallen.

Am 17. Dezember wurden im Großherzogtum Berg der Anbau, die Einfuhr und die Weiterverarbeitung von Tabak verboten, um die französische Tabakindustrie zu stärken. Alle Vorräte und Maschinen der Tabak verarbeitenden Betriebe wurden beschlagnahmt und nach Frankreich transportiert. Die blühende Tabakindustrie des Ruhrgebiets erlitt einen ziemlichen Rückschlag. Auch die sich gerade in Horst niedergelassende Betriebe wurden wieder geschlossen. Und der sonst so vor sich hintröppelnde Salzhandel in Horst wurde durch die Franzosen auch beendet. So lebten die Horster mehr schlecht als recht von der spärlichen Landwirtschaft und den Durchreisenden.

1813
Nach dem verlorenen Russlandfeldzug und der verlorenen Völkerschlacht bei Leibzig zogen sich die Franzosen, die ständig von russischen Einheiten verfolgt wurden, auf die Linke Rheinseite zurück. So kam es, dass im November 1813 Kosaken in Horst einrückten und erst wieder im März 1814 abzogen. Die Kosaken nahm sich in der Zeit was sie brauchten, und wenn es sein musste auch mit Gewalt. Aus dieser Zeit stammt der Ausspruch: "Ein harter russischer Winter", oder wurde auch als der „Kosakenwinter“ bezeichnet.

1815
Nach dem Napoleon und seine Franzosen gänzlich aus den besetzten Gebieten verschwunden waren, wurde durch den Wiener Kongress die europäische Landkarte wieder neu gezeichnet und die Machtverhältnisse neu geordnet. So wird das Vest, so wohl auch Horst, schrittweise in den preußischen Staat integriert. Aus dem Vest wird der Landkreis Recklinghausen und wird in den neuen Regierungsbezirk Münster eingegliedert. Da nicht alles schlecht war, was die Franzosen während ihrer Besetzung gemacht, verordnet, durchgesetzt und zurück gelassen haben, finden wir auch heute noch vieles in unserem Alltag wieder, z.Bsp. das Standesamt.
So wurde aus den Gemeinden Buer, Gladbeck, Westerholt und Horst der Amtsverband Buer gebildet. Bürgermeister wurde der Graf von Westerholt und ihm stehen der aus Buer stammende Johann Pöppinghaus sowie der Horster Friedrich Karl Devens als Beigeordneter zur Seite. Friedrich Karl Devens einer der großen Söhne Horsts wurde 1782 im "Doktorhaus" an der Essenerstr. der späteren Ecke Industriestr. geboren.
Bis dato hatte Horst ca. 480 Bewohner, auf 80 Wohnhäusern verteilt, gehabt.

Europa nach dem Wiener Kongress
Das Dorf Horst im Broiche

1816 / Horst zählt 480 Einwohner.
In Horst lebten viele Menschen von der Lohgerberei, Seilspinnerei und der Leinentuchweberei, aber hauptsächlich von der Landwirtschaft und Fischerei.
Es war ein Jahr ohne Sommer (am 25. Juni fiel sogar Schnee), mit Missernten und vielen Überflutungen die Hungersnöte brachten. Es schien so als ob Horst nicht größer werden sollte.


 
 
Die Lohgerber
1820 / Die Scheren- und Messerschleifer

 
Der Durchreiseverkehr durch Horst wird immer mehr, denn durch die in den Nachbarorten entstehenden Zechen entstanden dort auch mehr Häuser um die zureisenden Menschen unterzubringen. Wodurch auch wieder Arbeitsplätze entstanden.
Nur halt ebend in den Nachbarorten, nicht aber in Horst.
So dümpelte Horst die nächsten Jahre vor sich hin, Leute zogen zu, Leute zogen weg.
An den Teilungswegen ließen sich einige Kötter nieder, die aber auch nur schlecht als recht dort lebten.

1829
stürzt der Westturm, auch Trompeter-,Uhr- oder Glockenturm genannt, am Schloss ein, wobei er einen grossen Teil der Südwestfassade zerstört.


 
 
 
 
 
 
                                Die wachsenden Orte im rheinisch westfälischen Industriegebiet.
(zur Vergrößerung auf das Bild klicken)

1830
fing Horst an zu wachsen, es hat nun schon 548 Einwohner davon waren 67 Gewerbetreibende, unter andern:   4 Bäcker, 1 Fleischer, 4 Gerber, 9 Schuster,
3 Seiler, 2 Tischler, 2 Küfer, 1 Drechsler, 2 Maurer,
4 Schmiede, 1 Kornmüller, 1 Ölmüller, 6 Weber,
1 Färber, 7 Krämer, 5 Hausierer, 1 Gasthof, 2 Krüger, 8 Wirte und 3 Brauer.


 
 
 
 

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1833

Im Frühjahr fiel der Nordturm, auch Marians- oder Drei Männer Turm genannt, ins sich zusammen.


 
 
 
 
 
 

1835
Nach den ersten erfolgreichen Abteufungen von Bergbauschächten im Essener Gebiet, wurde wahrscheinlich auch in Horst nach ergibigen Feldern gesucht und auch gefunden. So kann man annehmen, dass dadurch anschließend die Köln-Mindener Bahnstrecke direkt über das spätere Nordstern-Gelände führte.


 
 


 
 
 
 

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1840

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In Horst ließen sich, wahrscheinlich vermehrt in den Jahren 1840 bis 1845 im Zuge der Eisenbahntrassenerstellungen, immer mehr Menschen an den Teilungswegen, vorwiegend im Mittelbereich und fast am Ende der heutigen Devens- und Fischerstrasse, nieder.


 
 
 

1843
Zur Weihnachtszeit stürze auch am Schloss Horst der Südturm, auch der Stumpenturm genannt, in sich zusammen. Freifrau Antonia von Fürstenberg, Witwe des Clemens von Fürstenberg und Vermögensverwalterin ihres derzeit noch unmündigen Sohnes Friedrich Leopold, ließ aus dem Abrissschutt die noch verwendbaren und gut erhaltenen Steinmetzarbeiten, Figuren, Ornamente und dergl. raus suchen und einlagern. Zu diesem Zweck ließ sie 1860 auf den Grundmauern des Südturms ein Gebäude errichten, dass später nur noch der „Schuppen“ genannt wurde, um so die Überrester der meisterhaft gestalteten Steinmetzarbeiten vor der Verwitterung zu schützen.

1843 Südturmeinsturz
1845 steht noch der Ostturm

1847 / Horst zählt 596 Einwohner.
Eröffnung der Köln-Mindener Eisenbahn. Sie ist maßgeblich für die industrielle Entwicklung des Ruhrgebiets und führt, dem Tal der Emscher folgend, über Duisburg, Oberhausen, Altenessen, Gelsenkirchen, Herne, Castrop und Dortmund, von dort weiter nach Hamm über Bielefeld bis Minden.

Köln - Minden
Das damalige Deutsche Eisenbahnnetz
1853 Die Schulgrundstückskarte

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Die alte Schule, gestiftet 1627 von „Sybilla von Loë von der Horst“, wurde zu klein. Deshalb ist an der Luisenstrasse eine größere gebaut worden. Aber das alte Schulgelände an der Burgstr. blieb in der Hand der Schulverwaltung und ging erst später in den Gemeindebesitz über.


1855 - 1857
Erste erfolgreiche Bohrungen, durch die Carnaper Bohrgesellschaft (ein Zusammenschluß von einigen Essener Bürger), auf den Mutung Feldern Blücher I-V und Neu Horst I. und Taufbeginn des 1ten Schachtes durch die „Arenberg Bergbau Gesellschaft“.
1858 / Horst zählt 822 Einwohner.
Aufgabe des 1. Schachtes bei 11m Teufe, wegen Fließsand. 1859 Teufbeginn des 2. Schachtes im Feld Blücher I (137m südlicher) Benennung Blücher 1 Starke Wasserzuflüsse, Verleihung Felder Blücher I - V 1860 Einstellung der Teufarbeiten bei 91 m, wegen Geldmangel, Absaufen des Schachtes.




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Karte vom 22.März 1858

1860
Errichtung des „Schuppen“ auf den Grundresten des Südturmes zur Unterbringung der Überreste der Steinmetzarbeiten, und Einquartierung eines Bauern in der Vorburg von Schloss Horst.


 
 
 
 

1866 / Horst zählt 1.060 Einwohner.
Umbenennung Essen - Arenberg in Nordstern Gewerkschaft 1867 Wiederaufnahme Sümpfen Schacht 1 bis 91 m Teufarbeit erreicht bei 205 m Karbon. Ansetzen der 1. Sohle bei 228 m und 2. Sohle bei 241 (Belegschaft 83 MS) Ansetzen 3. Sohle bei 257 m. 1868 Förderbeginn Genehmigung der Seilfahrt, Hinzuverleihung und Erweiterungen zu den Feldern Horst I-III + V. Förderung: 4619 T / 164 MS.


 
 

1870 / Horst zäht 1.488 Einwohner.
Fertigstellung Eisenbahnanschluss, Hinzuverleihung zu den Feldern Blücher II + IV Société Anonyme des Charbonnagnes du Nord. (neue Gesellschaft) Tieferteufen Schacht 1, teilen der Felder Neu Horst I in Neu Horst I + I a, sowie Neu Horst III in Neu Hoerst III + III b. Verkauf von Neu Horst Ia + III b (2,6 qkm) an Mathias Stinnes. 53.778 t / 404 MS Ansetzen der 4. Sohle bei 303m

1872 Konsolidierung der Foelder Neu Horst I - III + V zu Neu Horst (erst 1874 mit Nordstern vereinigt). Einstellung der Teufarbeit bei 362 m Aktiengesellschaft Steinkohlenbergwerk Nordstern auch Société Anonyme Charbonnagnes de Nordstern

1872 / 1873
1872 zog die Schule von der Luisenstr. an die heutige „Am Wedem“ um.
1873 kaufte der Schlossermeister Johann Tönnies das alte Schulhaus an der Luisenstr. (heute Im neuen Kamp) und baute dieses zu einer Maschinenfabrik um, in der er durchschnittlich 30 Leute beschäftigte. Zu der Zeit eine enorme Leistung für einen Einzelnen, und er war auch lange Zeit, neben der Zeche Nordstern, das einzige große Industrieunternehmen in Horst.
Seine Tochter Adolphine Bernardine ging ins Kloster.


1874 Horst zählt 1.916 Einwohner.

Der Marine Verein Horst-Emscher wird gegründet, nach dem 1872 die Kaiserliche Marine ins Leben gerufe wurde und viele Horster dorthin eingezogen wurden.


 
 
 
 

1874 / Nordstern Ansetzen der 5. Sohle bei 351 m.
1875 Aufgabe der 1. + 2. Sohle 94143 t / 496 MS
1880 Förderung: 137049 t / 441 MS
1881 Wegen Emscherhochwasser, Aufschüttung am Schacht um 2,5 m
1882 Tieferteufen Schacht 1 und Ansetzen der 6. Sohle bei 416 m
1883 Auffahren Strecke 3. Sohle für Durchschlag mit Mathias Stinnes
(2. Ausgang), Teilung Feld Neu Horst in Neuhorst + Horst (3,4 qkm) Verkauf des Letzteren an Hugo. Berechtsame damit 7,8 qkm, Mutung Feld Nordstern.


1875
wird angefangen, unter dem neuen Pfarrer Ferdinand Lenfert, die Hippolytus Kirche auf der Burgstr. zu vergrößern. Es wurde auch ein Kirchturm angebaut. Das Bild mit Blickrichtung Essenerstrasse.

1876
vermachten die Eheleute Johann u. Gertrud Buschfort testamentarisch der katholischen Kirchengemeinde ein Wohn- und Hinterhaus an der Essener Straße (heute befindet sich dort die Seniorenanlage St. Agnes), insgesamt 4800 qm Wiesen und Gartenland, sowie ein kleineres Barvermögen für die Gründung eines Krankenhauses. Es bedurfte viele Vorbereitungen, Änderungen und Umbauten bis zur Eröffnung des ersten Krankenhauses in Horst-Emscher.

1879

Die „Schützengesellschaft Horstermark“ wird gegründet.


 
 
 
 
 
 

1881 / Horst zählt 2.658 Einwohner.
und der Bäckermeister Wilhelm Walken eröffnete im Stammhaus an der Hochstraße - heute Buerer Straße - einen kleinen Bäckereibetrieb. Dieser florierte zunächst in bescheidenem Rahmen. Als der Meister und seine Ehefrau kurz nacheinander 1924 starben, führten drei ihrer sechs Söhne, die gleichfalls das Bäckerhandwerk erlernt hatten, den Betrieb zunächst gemeinsam weiter.


 
 
 

1883
Erstmals erwähnt wurde das Bestehen einer Freiwilligen Feuerwehr im Dorf Horst - oder zumindest der Ansatz hierzu - im Jahre 1274. Nach Verleihung der Rechte zur Benennung "Freiheit Horst" waren es Schützenbruderschaften, die sich die Abwehr von Schadenfeuern und die nötige Ausbildung ihrer Mitglieder zum Schutze der damals 73 Häuser in der Freiheit Horst zum Ziel gesetzt hatten. Neu hinzuziehende Bürger hatten als eine der Ankaufsbedingungen für das Bürgerrecht einen ledernen Feuerlöscheimer zu stiften.

Im Jahre 1780 wird erstmals das Vorhandensein einer einsatzfähigen Spritze erwähnt, welche wohl aufgrund der Herausgabe einer Feuer- und Löschordnung durch Kurfürst Maximilian angeschafft wurde. Sie wurde mit zwei Brandleitern und Feuerhaken nebst Transportkarren in einem Gebäude an der Pfarrkirche aufbewahrt. Verantwortlich für die Instandhaltung und Aufbewahrung der Brandgeräte war in den Städten und Freiheiten der "Brandmeister". Dieser hatte nach erfolgter Brandmeldung für die Verbringung der Brandgeräte an die Brandstelle Sorge zu tragen. In der Freiheit Horst bezog er um 1830 dafür eine jährliche Vergütung von 4 Reichstalern, die Instandhaltung der Geräte war mit 3 Reichstalern im Gemeindeetat vorgesehen.
Am 23. August 1883 wurden in einer Generalversammlung von 35 Bürgern - zumeist Kaufleute - die Statuten zur Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr aufgestellt. Diese nahm Ihre Aufgabe zunächst auch pflichtbewusst wahr. Aufgrund der in den Folgejahren dann mangelnden Begeisterung und Unterstützung für die Feuerwehr versiegte dieses Engagement dann allmählich. Erst mit der Verfügung zur Einberufung einer Pflichtfeuerwehr durch die Oberpolizeibehörde versammelten sich abermals Bürger zur Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr. (Dieser gesamte Inhalt stammt aus der Chronik des Löschzuges 14)

1885   Auf der Kirchstrasse, die spätere Strickerstrasse, entstehen die kath. und evang. Kirchen.

kath. Kirche

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evang. Kirche

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1885 Nordstern
31.07. Seilfahrtsunglück im Schacht (3 Tote) Förderung : 158480 t / 581 MS Durchschlag mit Mathias Stinnes

1887 Nordstern
Verleihung Feld Nordstern (0,03 qkm) Erster Kettenstreckenförderer im Ruhrrevier

1888 wurde auch „Das drei Kaiser - Jahr“ genannt, weil drei Kaiser in diesem Jahr das Amt inne hatten.


Wilhelm I. 1871–1888

Friedrich III. 1888

Wilhelm II. 1888–1918
1888

Heinrich Alldieck wird geboren (* 12. Februar 1888 in Bottrop, † 17. März 1942 in Horst ) ist ein ehemaliger deutscher Lehrer und Heimatforscher. Heinrich Alldieck war Lehrer, Hauptlehrer und schließlich Rektor in Horst. Er gründete und leitete den Horster Lehrerverein, war im Vorstand des katholischen Lehrervereins für die Provinz Westfalen, leitete den Kirchenchor der St. Hippolytus-Pfarrei und war u.a. Rendant des Horster Spar- und Kreditvereins sowie Leiter des Verkehrsvereins Horst. Er gehörte nicht nur zu den Mitbegründern des Bauvereins (Wohhnungsbaugenossenschaft Horst eG) , er galt auch als der Begründer der Horster Heimatkunde und hat seiner Wahlheimat zahlreiche historische Schriften hinterlassen, allerdings auch schriftstellerische Texte. Nach ihm ist die Alldieckstraße benannt worden.

Im selben Jahr zog auch der aus Bottrop-Boy stammende Schmied Johann Kleinebrink (sitzend) nach Horst auf die Burgtrasse und legte damit den Grundstock für das spätere Autohaus „Opel-Kleinebrink“

1889 / Horst zählt 3.896 Einwohner.
Am 05.Mai konnten endlich, nach mehr als zwölf Jahren Vorbereitungen und Umbauarbeiten, drei Schwestern aus der Genossenschaft der Franziskannerinnen aus dem Mutterhaus St. Mauritz bei Münster ihre Tätigkeit unter der Betreuung des damaligen einzigen Arzt der Gemeinde, Dr. Johann van Husen, ihre Arbeit hier in dem ersten Horster Krankenhaus „St. Agnes“ beginnen. (Foto aus dem Jahr ca. 1900)

Die Gemeinde Gladbeck, die schon 1885 aus dem Verband ausschied, als Vorbild stellte auch Horst nun mehr den Antrag aus dem Amtsverband Buer als selbstständiges Amt auszuscheiden, da sie durch die Zeche zu wachsen anfing und zu diesem Zeitpunkt schon über 4.000 Einwohner zählte. Horst war da 494 Hektar groß, wovon da noch 228 Hektar dem Haus Fürstenberg gehörten, aber sich im Gesamten bis auf den heutigen Tag, bis auf ein paar Hektar, nicht verändert hat und somit seine Größe der Freiheit beibehielt.

1890 wird dem Horster Antrag vom Amtsverband Buer zugestimmt und der Beschluß dem Preußischen Innenministerium zugestellt. Auf Nordstern wird Schacht1 auf über 500m tiefer geteuft. Schloss Horst verfällt immer mehr und ist nun nur noch ein Schatten seiner selbst. Und die letzten Emscher-Dickköppe sind aus der Wildbahn um Horst verschwunden, da durch die zunehmende Industrialisierung und dessen Abwässer die Emscher und ihre Auen als Lebensraum immer mehr verseucht wurden.

1891
01.10.1891 wurde Horst das selbstständiges Amt Horst-Emscher und hatte derzeit 4.225 Einwohner.
Das Amt Horst ist genau 494 Hektar groß, und gleicht bis auf einige Hektar dem heutigen Stadtteil Horst.
Der erste Amtmann war der Bottroper Steuereinnehmer Franz Kranefeld.
Das erste Amtshaus, auf der Gladbeckerstr., wurde von dem Vergleichsgeld mit Buer bezahlt.
So wurde die linke Haushäfte das Amt und in der rechten wurde das Postamt untergebracht.
Auch die kath. und ev. Kirche auf der Kirchstrasse in Neu-Horst (heute Horst-Süd) wurden fertig gestellt. Doch machten auch hier die Emscher-Überflutungen den Ansässigen sowie der Zeche immer wieder Sorgen.


Amt Horst-Emscher

Das erste Amtshaus

Die neuen Kirchen

Die Emscherüberflutung
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1892 / Horst zählt 4.434 Einwohner.
Die ersten Annehmlichkeiten, für und in Horst, hielten durch den wirtschaftlichen Aufschwung und Bauboom einzug in Horst. Die ersten Wasserleitungen wurden auf der Essenerstrasse verlegt und die ersten Vorbereitungen für das verlegen der Straßenbahnschienen wurden getroffen.
1. Der Turnverein TV Horst-Emscher wird gegründet, zwar zunächst nur für junge Männer,
doch ab 1918 wurde auch eine Frauenabteilung eröffnet.
2. Teufbeginn von Schacht 2 (neben Schacht 1) Förderung: 147.120 t.

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1892 / 1893 / Horst zählt 4.643 Einwohner.
1892 reichten die 35 Betten des Horster Krankenhaus „St. Agnes“ nicht mehr aus, so dass man 1893 an dem alten Haus einen Neubau anbaute und so die Bettenzahl auf 70 verdoppeln konnte. 1893 löste auch Dr. Franz Strunden (nach Ihm wurde die heutige „Strundenstraße“ im Horster-Süd benannt) Dr. Johann van Husen in dem Hause ab. (Ein Foto von ca. 1911)


 
 
 
1894 / Horst zählt 4.852 Einwohner.

Im Zuge des Strassenbahnnetzausbau werden 1894 - 1898 die ersten Stromleitungen längst der Essenerstrasse verlegt. 1897/98 erreicht die Strassenbahn, von Essen kommend, schon die Horster Gemeindegrenze der ehemaligen Freiheit. Auf Nordstern wird mit der Förderung an Schacht 2 begonnen.


 

1894 wird auch der „Handwerkermeisterverein Horst-Emscher“ von den Horster Handwerkmeister gegründet.


 
 
 

1895 / Horst zählt 5.062 Einwohner.
findet das erste Pferderennen in Horst-Emscher statt. Das Rennen hatte lokalen Charakter und wurde auf den Viehweiden des Schlosses Horst ausgetragen. Doch somit hielt ein Sport in Horst Einzug, der Horst weit über seine Grenzen bekannt machen sollte, „das Galopprennen“. Durch die Großzügigkeit und Pferdesportbegeisterung des Schloss-Herrn Friedrich Leopold von Fürstenberg kommt es zur Gründung des „Emscherthaler Reiter- und Rennvereins“. Rudolf Rose übernimmt ab 1896 die Geschäftsführung und baut 1910 die Horster „Galopprennbahn“ und führt den Verein sowie den Galopprennsport ansich in Horst zu großer Blüte und Bekanntheit. Ein Gedenkstein am alten Waagehaus erinnert heute noch an ihn und sein Bemühen um den Pferdegalopprennsport in Horst.


Die Galopprennbahn

Alte kleine Emscherbrücke

Bis zur Regulierung der Emscher gab es in und um Horst viele solcher Emscherbrücken, die mit der Umstrukturierung von Horst nach und nach verschwanden. Der letzte kleine Emscherarm, auch kleine Köttelbecke genannt, der hinter der Fischerstrasse an der Grenze zu Karnap herführte, ist nun 2005 ausgetrocknet worden und letztendlich auch damit ganz verschwunden.

1896 / Horst zählt 6.306 Einwohner.
Mit dem Zustrom von Bergleuten nahm die Zahl der "Evangelischen" zu. So wurde die ev. Kirchengemeinde Horst, die sich schon 1882 gegründet hatte, aber zunächst mit Dorsten, dann mit Buer verbunden war, selbstständig. So erfolgte auch dann noch der Anbau eines Badehauses am Horster Krankenhaus.

Wegen dem enormen Zuwachs wurde auf Treiben von Dr. Franz Strunden der „Bauverein Horst“ gegründet.
So gilt allgemein Dr.Franz Strunden als „der“ Gründer des Bauvereins in Horst.
Dr. Strundens Mitstreiter bei der Gründung des Bauvereins waren Hauptlehrer Reidick (erster Vorstandsvorsitzender), der evangelische Pfarrer Schmidt, Lehrer Heinrich Alldieck, Vikar Eickelmann, Bergassessor und 1. Beigeordneter von Horst, Wilhelm Freund, Julius Gonska, Kassierer des Bauvereins, der 1. Gemeindesekretär und Leiter der Sparkasse Horst, Josef Hanio, Lehrer Ferdinand Hültenschmidt, Apotheker Seibolts und Schulrektor Bernhard Urselmann.

1897 / Horst zählt 7.550 Einwohner.

Nordstern
Betriebshof
Hesslerstr (Wallstr) / Blumenstr.

Horst wächst stetig. Nordstern hat die 8.Sohle aufgefahren, die Straßenbahnschienen endeten schon
„Am Wedem“, der Strassenbahnbetriebshof an der Essenerstrasse stand kurz vor der Fertigstellung, und die ersten Häuser an der Hesslerstrasse (Wallstrasse) und Blumenstrasse erstellt.
Die Blumenstrasse ging damals von der Hesslerstr. vorbei an der alten Kolonnie bis zur Nordsternstrasse.

Da die Hippolytus Kirchen an der Burgstr., bei dem Einwohnerzuwachs, zu klein wurde, schenkte der Freiherr von Fürstenberg der Horster kath. Kirchengemeinde das Gründstück an der Essenerstr, worauf die neue und jetzige Hippolytus-Kirche gebaut wurde.


Die Grundsteinlegung

Die Handwerker

Horster Ziegelei an der Hügelstrasse

Es ist nicht geklärt wann die Ziegelei an der Hügelstraße 2 entstanden ist. Aber sie muss zumindest in dieser Zeit entstanden sein oder bereits schon früher existiert haben. Auf einem Kartenausschnitt 1895/98 (1.Bild) von Robert Koch ist sie rot eingezeichnet. Auf dem 2.Bild von "Schaffrather38" ein Ausschnitt von ca.1906 ist die Ziegelei schon größer eingezeichnet. Auch sieht man an der Hochstr./Horsterstr. schon mehr Häuser. Auf dem Kartenausschnitt aus 1928 (3.Bild) von "Harald Kabbeck" ist das gesamte Aubbaugebiet samt den Ziegeleigebäuden zu sehen. Auch sieht man wie sich die Häuser im Umkreis vermehrt haben.

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Als Eigentümer werden 1914 "Schlüter und Lucas" genannt, wie "Prömmel" herausfand.

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Auf dem Ausschnitt aus ca. 1935 (4.Bild) erkennt man das Bausausmaß im Umkreis der Ziegelei. Auch 5.Bild zeigt die Ziegelei auf einer Alliiertenkarte als sehr großes Ziel eingezeichnet. Auf 6.Bild aus 1945 von "Schaffrather38" ist die Zerstörung (blaues Kreuz) durch Bomben sehr gut zu erkennen.
Bis zur Straßenführungsänderung in den 50zigern soll es dort noch den Abbau gegeben haben.
Heute ist davon nichts mehr zu erkennen.


Ein Ausschnitt aus Google Map

1898 / Horst zählt 9.425 Einwohner.
Es wird ein Jahr das viele Neuerungen und Umbrüche für Horst mit sich bringt.
1. Neue Staßenführung Burgstr. zur Alleestr. im Zuge der Erweiterung des Straßenbahnnetzes.
2. So soll auch die alte Mühle abgrissen werden und durch eine Neue an anderer Stelle ersetzt werden.
3. Am 5.August fährt die Straßenbahn die Essenerstr. bis zur „Wirtschaft Köss“ in der Höhe „Am Wedem“ / Grenze neue „Hippolytus Kirche“ Ecke angehende Industriestr..

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4. Die Brüder Wilhelm u. Heinrich Ebert errichten ihre Gießerei an der Alleestraße, der heutigen Schlosstraße.
5. Johann Lampferhoff eröffnet an der Hochstr. eine Wagenmacherei und späteren Fahrzeugbaubetrieb.
6. Nordstern bereitet die Schachtanlage 3/4 für die Abteufung vor.
7. Immer mehr Handwerker aus dem Baugewerbe lassen sich in Horst nieder, denn es gab immer mehr zutun.

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Auf betreiben des Horster Handwerksmeistervereins wurde die Horster Bank (ab 1943 Volksbank) gegründet. Und nach Buer und Gladbeck verkehrt da noch die Postkutsche, mit der auch die Post vom Horster Postamt befördert wurde. Denn die ersten Automobile in Horst ließen ab da nicht mehr lange auf sich warten.

1899 / Horst zählt 10.423 Einwohner,
wurde dann die längst überfällige und dringend notwendige Isolierbaracke am Krankenhaus angebaut. Denn die häufigen Überschwemmungen der Emscher, die jetzt alle Abwässer der Zeche und Fabriken, die entlang der Emscher standen, aufzunehmen und mit sich zuführen hatte. Dadurch versupften ihren zahlreichen Armen vollständig und wurden zu regelrechten Sumpfgebieten und Fiebernestern, und somit immer mehr Malaria, Typhus und Ruhr hervor riefen, woran auch zwei der Krankenschwestern und die erste Oberin starben.

1899 feierte auch der Horster Marine Verein sein 25 jähriges Bestehen mit einem Umzug durch Horst.


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1. Der Vikar Richard Weining lässt auf der Vereinsstr. ein Gesellenhaus (das Kolpinghaus) bauen.
2. Der Bau der neuen Hippolytus Kirchen schreitet schnell voran.
3. Das Handwerk der Wagenmacher ist sehr gefragt, so dass sich noch einer in Horst-Süd niederließ.
4. Die Straßenbahn wir langsam zum Hauptverkehrsmittel für die Horster Einwohner.

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1900 / Das Amt Horst zählt nun schon 11.284 Einwohner
und ist somit seit 1895 bis jetzt um das Doppelte an Einwohnern angewachsen. Auf Nordstern beginnt das Abteufen der Schächte 3/4, etwa 1,5 Kilometer nordöstlich der Schächte 1/2. Dadurch ist die Belegschaft auf 2236 angewachsen, und gefördert werden nun 646 882 t Kohle.
Auch ist dafür am Schacht 1 eine Waschkaue für 1800 Mann in Betrieb genommen worden.


klick mich       Auf dieser Karte gut zu erkennen die wesentlichen Strassen, die noch heute so existieren.

Das Schloss, einst ein herrlicher Prachtbau, verfiel zusehens und wurde so zu einem Schatten seiner selbst.

Schloss um 1600
Schloss um 1800
Schloss um 1900
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1901 wurde durch und mit Kaiser „Wilhelm II.“ das 200 jährige Bestehen des Königreiches Preussen gefeiert.

1901 / zählt Horst 11.832 Einwohner,
und es wurde nun auch die Nordstern Schachtanlage 3/4 in vollem Umfang in Betrieb genommen.
(Dieses Bild war 1923 zu sehen auf einer, mit der belgischer Militrärpost befördert, Horster Postkarte.)

Und es starben bei dem ersten Grubenunglück auf Nordstern acht aus Horst stammende Bergleute.
Im Schatten der neuen Schächte 3/4 entstehen bis 1903 Zechenhäuser - rund um Kost- und Phönixstraße. Schon bis 1898 waren 168 Wohnungen an Hessler- (heute Wallstr.) und Blumenstraße entstanden.
24.07. Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG eröffnet die Strecke (Linie 8) Horst - Buer (heute 301)
Auch die ersten Automobile rollen schon über die Straßen von Horst.

Kost- u. Phönixstr.
Wall- u. Blumenstr.
Strassenbahnen
Automobile
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1902 / zählt Horst 12.327 Einwohner.
Es stellte sich im Laufe der letzten Jahre die Notwendigkeit heraus, dass das jetzige Krankenhaus zu klein wurde und es somit vergrößert werden müsste, da die Einwohnerzahl auf 12.327 gestiegen war. Das Kuratorium unter der Leitung des energischen Pfarrers Marferding, wurde beschlossen einen vollständigen Neubau zu errichten, und zwar an der damaligen Hochstraße (heute Buerer Straße).
Die alte Hippolytus-Kirche an der Burgstraße hatte auch ausgedient und wurde abgerissen.
Die Emscher wurde durch die Abwassereinleitung mehr und mehr zur Kloacke des Emschertals.

Aber es wurden auch noch schöne Sachen erschaffen, denn 1902 wurde auch das „Emscherschlösschen“ der Fam. Rommeswinkel an der Karnaper-Strasse an der Grenze von Horst/Karnap fertig gestellt.

1903
erscheint die erste Tageszeitung in Horst - die "Horster Zeitung", herausgegeben von dem Buchdrucker Ferdinand Kraft.
Es fand auch die Hochzeit zwischen Friedrich Kinski und Auguste Rekowski statt.


 
 
 
 
 
 
 
1904

Das sind drei Briefmarken mit den Stempeln von Horst-Emscher.


 

1905 / zählt Horst 14.889 Einwohner.
Nachdem 1904 die Grundsteinlegung am neuen Krankenhaus an der Hochstr. erfolgte, gingen die Arbeiten am dem neuen Krankenhaus schnell und zügig voran.
Die Bäckerei Wälken liefert, nach Umbau des Stammhauses, seine Backwaren mit Pferdefuhrwerken aus.
Am 17.01. begann auch der bis dahin größten Streiks an der Ruhr, an dem teilweise bis zu 225 000 Bergarbeiter teilnehmen. Auch Nordstern, im Bild die Streikposten, war betroffen. Streikabbruch am 09.02.
Auf Nordstern: Tieferteufen Schacht 1 zur 10. Sohle, Schacht 3 Ansetzen 9. sohle = 589 m und Teufeinstellung Schacht 2 Förderbeginn ab 10. Sohle. Berechtsame 7,3 q km, (686.011 t / 2566 MS) Tieferteufen Schacht 3 und Ansetzen der 10. Sohle 676 m, Wassereinbruch und Absaufen der 9. Sohle.

St. Josef-Hospital.
Bäckerei Wälken
Streikkarte
Streikposten Nordstern
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1906
Die Bauzeit des Rhein-Herne_Kanal im Zeitraum von 5. April 1906 bis 17. Juli 1914 betrug über acht Jahre. Der Bau wurde von der 1906 gegründeten "Königlichen Kanalbaudirektion" in Essen geleitet. Teilweise, insbesondere in Herne und Gelsenkirchen, wurde der Kanal im vormaligen Flussbett der Emscher angelegt, deren Verlauf sich durch die vorhergehende Begradigung leicht nach Norden verlagert hatte. Pläne zum Ausbau der Emscher zu einem Schifffahrtsweg namens Emscherkanal hatte bereits William Thomas Mulvany in der zweiten Hälfte des des 19. Jahrhunderts in Düsseldorf vorgestellt.
In Essen wurde schon, in weiser Voraussicht, 1873 ein Emscherkanal Komitee gegründet worden.

1907
Der Kanalbau wird zügig voran getrieben, weil es den ansässigen Zechen klar wurde, dass er durch die billigeren Transportkosten wichtig für ihre Zukunft wurde.
Nach zwölf Jahren zäher Verhandlungen für die Erstellung, wurde der Bahnhof Horst-Süd fertiggestellt. Der Gebirgstrachten-Erhaltungs-Verein "Bayrisch-Zell" wird gegründet und bis heute gepflegt.

Kanalbau
Bahnhof Horst-Süd
Trachtenverin Männer
Trachtenverein Frauen
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1908
war es, als Kaplan Flögel den "Jungs" den ersten Fußball auf "Pastors Wiese" übergab und somit den Startschuss zur Gründung von Horst-Emscher 08 gab. „Pastors Wiese“ lag etwa an der Stelle, wo heute das Kinderheim ist. Auf „Pastors Wiese“ gab es eine laufende Umflut. Hierbei handelte es sich um einen Nebenarm der Emscher, der früher sehr nah an der Sportanlage vorbei floss. So bekommt der Vereinsname „Horst-Emscher“ auch seine Bedeutung. Fußball prägte über Jahre das Vereinsleben, was bis heute der Fall ist. (aus der Chronik von Horst-Emscher 08)


 

1909 am 27.Januar feiert Kaiser „Wilhelm II.“ seinen fünfzigsten Geburtstag.

Nach tagelangem Regen und Schneeschmelze brach am 06.02.1909 der Emscherdamm und setzt Horst unter Wasser. Auf der Kirchstr. sieht man rechts die beiden Kirchen, auf der Poststr. schaut man in Richtung des Marktplatzes Horst-Süd, in der Devenstr.(1) sieht man hinten rechts das kleine Haus wo später die Hebbelschule steht. Auf der Franzstr. (heute Industriestr.) schaut man in Richtung der Viktoriastr. (heute Bauvereinstr.) im Hintergrund die Gaststätte ,,Rüffer'', auf der Sand-Str. sieht man das Haus worin lange Zeit ein Kindergarten der Nordsterner Werkfürsoge war und heute noch steht. Auf der Viktoria-Strasse, damals noch ein Weg neben dem Emscherzufluß links im Bild, sieht man die ersten Häuser in Richtung an der Grenze Karnap, die längst nicht mehr stehen.

Kirchstrasse
Post-Strasse
Devensstrasse
Franzstrasse (Industriestrasse)
Sand-Strasse
Viktoria-Strasse
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1910
wurde der Bandonion-Club „Frisch - voran“ und der „MGV Conkordia Horst-Emscher“ gegründet.

Bandonion-Club Frisch - voran Horstermark
MGV Conkordia Horst-Emscher

Wurde die Überführung der Gleise des Güterbahnhof Horst-Nord für die Strassenbahn Horst - Gladbeck fertig gestellt, die mit dem traurigen Beinamen „Todesbrücke“ ihren Einzug in die Horster Chroniken fand.

Die Galopprennbahn bekam neue Kassenhäuschen und einen neuen größeren Musikpavillion.

Auf Nordstern gelingt der Durchschlag zu Schacht 4 mit der Wettersohle und dessen Inbetriebnahme.
Und weil das Krankenhaus mal wieder zu klein wurde, wurde an der Eingangsseite ein Anbau hochgezogen.

Die Kanal-Arbeiten gehen flott voran wie man an dem linke Bild sehen kann, worauf die heutige Zweigertbrücke zwischen Karnap und Altenessen zu sehen ist. Das rechte Bild zeigt alles von der Mitte her, worauf Kanal und Emscher schon ihren Lauf genommen haben.

Durch den enormen Zuwachs von Schulpflichtigen Kindern in Neu-Horst, bekam die kath.Schule an der Sandstr. einen zweites Schulhaus, und die evang. Schule an der Devensstr. einen verlängerten Anbau.

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1911
Die Markenstrasse wird langsam zum Haupthandelspunkt in Neu-Horst (Horst-Süd). Die Geschäfte reihen sich links und rechts von der Strundenstr. bis zum heutigen Marktplatz. Auf dem Bild das Haus mit der Kreuz ist die frühere Gaststätte Bonzelet und heutiges Restaurant an der Ecke Markenstr. / Schloßstr.. Das Haus davor zum Betrachter hin beherbergt heute eine Spielhalle und in der alten Drogerie ist heute ein Cafe.

1912
Nordstern erweiter seinen Übertagebetrieb.
Und die Essenerstr. steht kurz vor der Errichtung des neuen Amthauses.

Eröffnung der Gastwirtschaft Bein auf der Kirchstr. (heute Strickerstr.), im Hintergrund Zeche Nordstern.
Gastwirtschaft von der Seite, man sieht im Hintergrund den Kirchturm der evangelische Kirche.

1913
1. Der „Geflügelverein Horst-Emscher 1913“ wird gegründet.
2. Die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG eröffnet am 06.Dezember die Strecke Hessler – Horst.
3. Nordstern schafft den Durchschlag auf der 10. Sohle zwischen 1/2 + 3/4..

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1914 / zählt Horst 22.513 Einwohner
Eine Fotokarte von dem Personal der Großküchen des Kolpinghaus Horst.
Die Karte wurde von Elisabeth Sasse an ihre Schwester Helene Sasse geschrieben.
Und stammt laut Poststempel vom 05.06.1914 aus Horst-Emscher.
Zugesendet wurde mir diese Fotokarte von Helmut Kamphausen aus Niederkrüchten.


klick mich         Vielleicht weiß ja jemand mehr darüber......

1. An der Anzahl der Wagons kann man ersehen, dass die Straßenbahn immer mehr genutz wurde.
2. Eröffnung des Rhein-Herne-Kanal und Freigabe für den Schiffsverkehr. Der erste Kahn auf dem Kanal.
3. Der Gelsenkirchener Hafen mit dem Restaurant Hafenschänke dessen Inhaber W.Schumacher war.

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Das neue Amtshaus wird fertig gestellt. Als Übergang zieht die Sparkasse ins alte Amtshaus.


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1. Wird das Postamt Horstermark auf der Poststrasse in Horst-Süd eröffnet.
2. Stirbt der erste Horster Amtmann Franz Kranefeld. Dieser hatte 23 Jahre das Amt inne.
3. Sein Amtsnachfolger wurde Dr. Hubert Kalverlage, der das Amt 5 Jahre bekleidete.

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Postamt Horst-Süd
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Franz Kranefeld
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Dr.Hubert Kalverlage

1914 am 01.August tritt das Deutsche Kaiserreich in den 1.Weltkrieg ein.

1915 / Alles steht im Zeichen des Krieges.

Von der Kolpingfamilie wurden fast alle Mitglieder eingezogen. Eine schwere Zeit begann. Das Vereinsleben kam fast zum Stillstand.
Der kurz vorher gebaute kleine Saal diente dem Roten Kreuz als Reservelazarett. Nach dem Krieg musste der Gesellenverein wieder von vorne beginnen. Unter Ehrenpräses Dechant W. Wenker wurde Vikar Holle 1919 der neue Präses.                     (Auszug aus der Geschichte der Kolpingfamilie)
Im Bild vom 7. Februar 1915 vor dem Kolpinghaus spricht Präses Eickelmann von seinen letzten Getreuen.

                              (Bild und Auszug aus der Geschichte der Festschrift Kolpingfamilie Horst-Emscher)

Es wurden auch viele andere Horster eingezogen, denen noch viele folgten. Horst hatte 574 Gefallene.
Der Freizeitbetrieb litt schon am Anfag des Krieges und nahm bis zum Ende immer mehr ab.
Trotzallem betrug auf Nordstern die Förderung: 1.287.668 t / 4697 MS W.-Schacht 4 bis 8. Sohle.
Die alte Horster Mühle auf der Burgstrasse hat ausgedient und wird bald durch eine Neue ersetzt.


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1915 wurde auch, nach der Concessionserteilung, auf den Grundstück zwischen Emscher und Rhein-Herne-Kanal die erste Kokerei der Zeche Nordstern mit 56 Regenerativöfen der Firma Koppers erstellt und in Betrieb genommen. Schon im ersten Jahr konnten 73.993t Koks produziert werden.


Ausschnitt der Concessionsgesuchtskarte vom 1914

Die ersten Regenerativöfen der Firma Koppers
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1916 / Horst zählt 22.448 Einwohner
wurden dann auch der Hafen am Rhein-Herne-Kanal mit seinen Verlademöglichkeiten fertig gestellt.
Dadurch konnten man nun den Transport von Kohle und Koks Kostensparend auf dem Wasserweg nutzen.

Beteiligte sich die Gemeinde Horst, ab 1916 bis 1928, an der "Siedlungsgesellschaft Rote Erde"
Das Schloss wurde langsam wieder zum Mittelpunkt des Sonntäglichen Familienspaziergang der Horster.
Durch den Männermangel müssen Frauen bei der Aufdeichung der Emscher mit Handangelegen.


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1. Die Markenstraße in Richtung Schloßstraße Ecke Franzstraße
2. Die Franzstraße (heute Industriestr.) in Richtung Hippolytus-Kirche Ecke Markenstraße.

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Ein Panoramablick über die Burgstr., dem Schloss und dem Hinterland.

1917
Da 1915 u. 1916 viele Bergleute, diese waren begehrt zum Stellungsausbau, gezogen wurden, wurden als Ersatz unerfahrene Kriegsgefangene eingesetz, die sich aber nicht bewehrten. So wurden verstärkt erfahrene Bergleute von der Front zurückgeordert, um die Kohleproduktion wieder zu steigern.

1918
Da aber auch die zurückkehrenden Bergleute nicht wirklich ausreichten, wurden auf Nordstern die schon im über Tage Betrieb arbeitenden Frauen nun auch unter Tage eingesetzt. Um das verbleibende Manko der Produktion auf Nordstern auszugleichen, wurden nun auch Bergjungmänner, also noch nicht Kriegstaugliche Jugendliche, herangezogen und unter Tage ausgebildet.


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Von 1918 bis 1928 Beteiligt sich die Gmde. Horst an der Wohnungsfürsorgegesch. "Westfälische Heimstätte"
Auf der Anlage Nordstern 1/2 erfolgte eine Schlagwetterexplosion bei der 5 Bergleuten ums Leben kamen.
Durch den Krieg mussten viele Familien hungern, so wurden in Horst Kinder in einer Großküche verpflegt.


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Der Optiker Weber zog um auf die Markenstrasse nach Horst-Süd.
Der 1.Weltkrieg endet mit insgesamt 4,3 Millionen deutschen Toten. In vielen Landabschnitten herrschten Hungers- und Krankheitsnöte die lange nachwirkten. Noch heute zahlen wir für den 1.WK die Schulden ab.
Die Abdankung des Deutschen Kaiser Wilhelm II. und dessen Auswirkungen bekam auch Horst zu spüren.


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1919
Trotz der Nachwirkungen des Krieges, geht es in Horst weiter.
1. Die alte Mühle konnte abgerissen werden, hier in Blickrichtung Essenerstrasse,
2. weil die neue Mühle fertiggestellt wurde, hier in Blickrichtung ins End.
3. Die Wasserwege, auf denen ehemals Holz zur Zeche transportiert wurde, dienten wegen Bäumemangel in Horst aus. Hier zusehender Wasserweg der später zur „Victoriastrasse“ und noch später die Strasse
„Zum Bauverein“ wurde. Hinten links der Bahnhof Horst-Süd und rechts die Zeche Nordstern.

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4. Der Hafen wurde weiträumig ausgebaut, da die Koksproduktion von 1916 - 1919 über 300.000t betrug und viele Tonnen davon vom Hafen aus über den Rhein-Herne-Kanal verschifft wurde.
5. Und der Streit um den „Steinernen Schatz von Schloß Horst“ entbrennt.
Denn der Schlossherr ließ immer mehr Steingut in seine anderen Schlösser und Herrenhäuser verbringen, wogegen sich die Horster aussprachen, und so fing man an mit dem Schlossherren über den weiteren Verbleib des „Steinernen Schatzes“ vom Schloss zu verhandeln, damit dieser eventuell in den Gemeindebesitz übergeht.
6. Dr. Wilhelm Schumacher wird neuer Amtmann in Horst und löst somit Dr.Hubert Kalverlage ab.

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1920 / Horst zählt 23.983 Einwohner
1. Der Spartakistenaufstand im Ruhrgebiet machte auf vor Horst und vor allem dem Schloß Horst nicht halt.
2. Organisierter Wiederstand der Horster Arbeiterschaft.

1. Sparkistenaufstand
2. Horster Wiederstand
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3. Das Schloß wurde 4 Tage umkämpft. Regierungstruppen verweilten in Horst bis der Aufstand vorbei war.
4. Denkmal der Opfer des Putsches auf dem Horster Friedhof.

3. Kampf ums Schloss
4. Das Denkmal

(In Heßler und Horst kam es in den ersten Tagen des April 1920 noch zu schweren Kämpfen, die sich bis zum 5. April hinzogen. Dabei starben weitere 80 Arbeiter. Verantwortlich dafür war der Bürgermeister von Horst, Dr. Wilhelm Schumacher. In dieser Funktion organisierte Schuhmacher im März/April 1920 den Kampf gegen die Rote Ruhrarmee. Schumacher machte später bei den Nazis Karriere. *zitat Gelsenzentrum*)

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5. Es wurde der Lohngeldtransport für Emscher-Lippe (Datteln) überfallen, wobei die Begleitpersonen
erschossen und 1,6 Millionen Mark geraubt wurden. Man munkelte, dass auch ein Horster dabei gewesen
sein sollte. Die Räuber wurden nach kurzer Zeit gefasst und in einem Gerichtsverfahren zum Tode und zu langen Zuchthausstrafen verurteilt.

6. Nordstern Schacht 3 erreichte mittels Bohrloch die 11.Sohle und kam auf eine Förderung von 810.061t
7. Der Holzverbrauch in den Streben stieg rapide an.
8. Dafür gab es immer weniger Pferde unter Tage.

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9. Die Essenerstrasse Ecke Bottroperstrasse mit der Gastwirtschaft Hollmann.
10. Die Essenerstrasse kurz vor der Hippolytus Kirche, die Straßenbahn steht vor der „Wirtschaft Köss“.
11. Die Essenerstrasse in der Höhe Hippolytus Kirche, mit Blick auf die Burgstrasse im Hintergrund.

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12. Der Malermeister Wilhelm Püls gründet auf der Strundenstr.6 seine eigene Malerwerkstatt. Diese wird mit der Zeit das große Unternehmen „Püls GMBH & CO KG“.

Links stehend im Bild der Maler-Geselle „Gustav Lipka“, der Großonkel von „Prof. Dr. Volker Lipka“, war in Horst ziemlich aktiv (Ehrenmitglied bei STV-Horst-Emscher, Presbyter in der evangelischen Gemeinde, Gründungsmitglied des evang. Gesellenvereins, etc..)   (Wer mehr weiß, bitte e-mail an den Webmaster)

1921
1. Das neue Telegraphenamt auf der Hochstrasse (heute Buererstrasse) ist fertig gestellt.
2. Der Betrieb auf der Galopprennbahn nimmt wieder zu.
3. Auch die Gastwirtschaften nahmen in Horst zu. Hier das frühere Gasthaus Brinkmann Fischerstr.
4. Die Recklinghauser Straßenbahn(Vestische) hatte die Straßenbahnstrecke Horst Mitte - Horst Südbahnhof
    eröffnet. So reichte nun die Straßenbahnverbindung von Gelsenkirchen bis Horst-Mitte.

1. Telegraphenamt
2. Waagehaus
3. Brinkmann
4. Essenerstr.
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1. Heinrich Kleinebrink über nimmt den Betrieb seines Vaters Johann Kleinebrink.
2. Der Metzger Heinrich Steinrötter mit seinem Warteraum der Strassenbahn.

1. Heinrich Kleinebrink

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2. Heinrich Steinrötter

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1922
1. Die Inflation sucht auch die Gemeinde Horst und ihre Einwohner heim.
2. Trotz der Kriesen in Horst, haben sich seit 1885 bis 1926 19 Betriebe um eine Schlachterlaubnis beworben.
3. Eine Metzgerinnung nun auch in Horst
4. Trotz der neuen Mühle wurde es ruhiger „im End“, da der Schlossherr fast gar nicht mehr zu Besuch kam.

1. Die Inflation
2. Schlachterbetriebe
3. Metzgerinnung
4. Im End
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1923
Deutschland leistet keine Reparationszahlungen für den verlorenen Krieg, und deshalb besetzen französische und belgische Armee das Ruhrgebiet bis 1925. Auch Horst wurde davon betroffen, als französische und belgische Soldaten sich in Horst und auf Schloß Horst einquartierten. Der passive Widerstand wurde auch in Horst geleistet, wobei einige Horster Bürger ihr Leben lassen mussten.
Die Nachkriegszeit und die Besetzung brachten Hungernöte nach Horst, wodurch Volksküchen eingerichtet wurden um die größte Not zu lindern.
So wurde auch im Waisenhaus „St.Agnesstift“, auf der Essenerstrasse, eine solche Küche eingerichtet.


Die Besetzung

Der passive Wiederstand

Küche St.Agnesstift

Essenerstr. St.Agnesstift
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1923/24
Der Sport hat trotz der Besetzung seinen Höhepunkt in Horst. Horst-Emscher wird „Gaumeister 1923/24“

1924
Die Besatzungs Truppen ziehen im Juni wieder ab, doch Horst galt bis zum 15.Juni 1925 als besetzt.
Die Burgstrasse wird zu eng für den Straßenbahnverkehr.


Die Besetzer ziehen ab

Die Burgstr. in Blickrichtung Essenerstr.

In Horst nimmt das Altagsleben wieder seinen Lauf.
1. Der MGV ConKordia Horst-Emscher unternimmt einen Ausflug.
2. Die Gaststätte Oehler verzeichnet wieder gute Umsätze.
3. Der Bekleidungsladen Neudorf eröffnet auf der Fischerstr.

1. MGV ConKordia
2. Gaststätte Oehler
3. Bekleidungsladen Neudorf

1925 / zählt Horst 24.663 Einwohner.
Im Januar wurde ein Vertrag zur Freigabe des Schloß Horst für die Öffentlichkeit zwischen dem Reichsfreiherr Maximilian von Fürstenberg und dem Amt Horst-Emscher ausgehandelt und abgeschlossen.
Im März beginnen die Arbeiten an Schloss und dessen Gräfte die schon im Sommer zum Teil fertig und nutzbar wurde.
Im August wurden Nordstern Schacht 1/2 und Schacht 3/4 wegen Absatzmangel stillgelegt.
Die Arbeiten am Schloss kommen durch Zechen Stilllegung ins stocken. Der Baron zieht sich vom Vertrag zurück. Das Amt Horst muss Fremdkapital für die Arbeiten am Schloss aufnehmen.
Am 1. November war es soweit, die Eröffnung des Schlosskellers wurde gebührend gefeiert.
Durch die ständige Vergrößerung von Horst, verschwinden immer mehr der fruchtbaren Emscherarme.

Heinrich Kleinebrink, der 1921 die Schmiede seines Vaters übernommen hat und an Kursen der Hufbeschlaglehrschmiede des Landkreis Recklinghausen teilgenommen hat, sah dass die Zahl der zu beschlagenden Pferde rapide abnahm, nutzte die Gunst der Stunde und schloss den ersten Vertrag mit der Adam Opel GmbH (damals Adam Opel AG) ab.

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Auch die Müllabfuhr zog regelmäßig durch die Horster Straßen. Ein Bild und Artikel aus der WAZ von 1999.

1926
Die Pläne für die Wiederherstellung des Schloss Horst werden wegen zu extrem hohen Kosten verworfen.
So werden die Umbauarbeiten am Schloss weiter fortgeführt, um wenigsten den Überrest zu erhalten.
Der Nutz- und Rassegeflügel-Zuchtverein Horst-Emscher 1926 wird gegründet.
1. Plan für die Wiederherstellung von Schloss Horst.
2. Gräfte mit Blick zum End. (zu sehen auch die Spitze der Hippolytus Kirche)
3. Gräfte hinterm Schloss mit dem Anlegesteg.
4. Die Schlossterrasse.

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1927
Die Wiederinbetriebnahme von Nordsterns Schacht 1/2 begann schon am 1.August 1926.
1927 wurde Schacht 2 tiefergeteuft und die 11. Sohle auf 840m angesetzt.
Die alte Kokerei produziert zwar auch wieder, doch nahm man eine neue und größere Kokerei in Angriff.
Auch wurde die Kanalschleuse erneuert um den verstärkt aufkommenden Schiffsverkehr aufzunehmen.
Und die Gemeinde Horst verkaufte einige brachliegende Grundstücke an den "Bau-Verein Horst-Emscher".

Wiederinbetriebnahme
größere Kokerei
Kanalschleuse
Grundstücke

1928
Ein einschneidendes Ereignis bestimmt den weitern Werdegang der Gemeinde Horst-Emscher. Da durch die Ausgaben des Wachstum der Gemeinde, sowie die Restaurierung des Schloßes, ein immer größer werdendes Loch in die Gemeinde Kasse riß; kam der Vorschlag sich mit Gelsenkirchen und Buer zusammenzulegen den Horstern gerade recht, da sie ohnehin mit dem Gedanken spielten sich wieder mit Buer zusammenzutun um aus der zunehmenden Geldnot herauszukommen.
1. April: Vereinigung der Städte Gelsenkirchen (208.512 Einwohner) und Buer (99.058 Einwohner) sowie der Gemeinde Horst-Emscher (24.663 Einwohner), bedingt durch wirtschaftliche Probleme vor allem von Buer, zur Gesamtstadt „Gelsenkirchen-Buer. Abtrennung des Stadtkreises Gelsenkirchen vom Regierungsbezirk Arnsberg und Eingliederung in den Regierungsbezirk Münster, Austritt von Horst-Emscher aus dem Landkreis Recklinghausen. Ausarbeitung des Stadtwappens für die Gesamtstadt: Im linken oberem Feld eine silberne Kirche mit Mittelturm auf schwarzem Grund (Gelsenkirchen. im rechten oberen Feld eine bewurzelte grüne Linde (Buer), im linken unteren Feld einen roten, steigenden, bezungten, doppelschwänzigen Löwen, hinter ihm fünf blaue Balken auf silbernem Grund (Horst), im rechten unteren Feld Eisen und Schlegel (Sinnbild für Steinkohlenbau und Eisenindustrie).


(Offizielle Verleihung des Stadtwappens 1933)

1928 begann auch der Ausbau der Rektoratsschule in Gelsenkirchen-Horst zum Realgymnasium,
und immer mehr Neubauten entstehen an der Blumenstrasse. Hier die Häuser an der Ecke Hesslerstrasse.

Realgymnasium
Blumenstr. Ecke Hesslerstr. (heute Wallstr.)

1. Bau der Zentralkokerei Nordstern auf dem Gelände der alten Kokerei.
2. Umbildung der Sparkasse Horst-Emscher in eine Nebenstelle der Sparkasse der Stadt Gelsenkirchen.
(Auf dem Foto mit einem weißen Kreuz, rechts vor dem Amtshaus das alte Sparkassengebäude.)
3. Einweihung der Fürstenberg-Kampfbahn (Fürstenberg-Stadion)

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1929
Im Frühjahr des Jahres wird mit der großen Baumaßnahme, Rittersaal und Kegelbahn, am Schloss begonnen.
Das Schuhhaus Stein eröffnet auf der Markenstrasse. Heute befindet sich eine Gaststätte darin.
Die Markenstr. wird immer belebter mit ihren Geschäften, mit Blick auf Tönnies an der Ecke Industriestr.
Auf Nordstern erreicht Schacht 1 die 11. Sohle bei 871 m Teufe.

Schlossrenovierung
Schuhhaus Stein
Markenstrasse
11. Sohle

Hier Photos der Straßenführung von Horst-Mitte nach Horst-Süd von 1924 bis 1930.
1. Der Plan der Straßenführung
2. Die Straßenführung vorm Schloss.
3. Die Straßenführung ums Schloss nach Horst-Mitte
4. Ein Photo der Burgstraße in Blickrichtung Essenerstr.
   Die auf diesem Photo zu sehende Engstelle wurde 1930 mit der neuen Schienenführung, durch den Abriss
   des linken Hauses, (heute steht auf dem Gelände das Autohaus Kleinebrink) erweitert.

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1930
Die Renovierungs und Umbauarbeiten am Schloss schritten schnell voran und konnten im Sommer 1930 so gut wie abgeschlossen werden. Die nun anfallenden Sanierungs- und Instalthaltungsarbeiten sollen ab nun halbjährlich durchgeführt werden, soweit Geldmittel vorhanden sind.
1. Der Rittersaal von aussen mit „Gondelteich“.
2. Der Rittersaal von innen.
3. Die Kegelbahn.
4. Die ehemalige Gräfte, nun Gondelteich mit Brücke.

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Da die Gärten an der Gartenstr. (heute Heinrich Heine Str.) und Schüttlakenstrasse in Bauland gewandelt wurden, entstehen die ersten Schrebergärten an der Rennbahn, am Weg von Horst Nord zum Friedhof Horst Süd (damals noch Neu-Horst).

„Gondelteich“ von der anderen Brückenseite.
„Schrebergärten“

Die Fertigstellung der „Europa größten Kokerei“ und Inbetriebnahme der Batterie I.
Auch die Vergrößerung des Verladehafen der „Zeche Nordstern“ wurde rechtzeitig fertiggestellt..
1. Der vergrößerte Hafen.
2. Die Kokerei von Westen gesehen.
3. Die Kokerei von Süden gesehen.
4. Die Kokereiverwaltung und Eingang an der Eggemannstr..

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Auch wurde nun auch das Straßenbahnschienennetz „Horster Stern“ verwirklicht.
1. Ein Teil der Vorgaben des Straßenbahnschienennetzes in Horst.
2. Der Plan des Straßenbahnschienennetzes.
3. Der Horster-Stern mit dem Amtsplatz und der alten Sparkasse rechts im Bild.
4. Der Horster-Stern nach dem Abschluß der Umbauarbeiten.

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Gedicht von Auguste Fink

1931

Hier geht es bald weiter, da ich Bilder erst neu einordnen muss!
Danke für Euer Verständnis!

Sollte hier das Eine oder Andere fehlen oder falsch sein; seht es mir nach, ich kann nicht alles wissen.
Aber Ihr könnt mir schreiben wenn Euch etwas auf- oder einfällt; oder Ihr etwas wisst.   DANKE
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