Wappen von der Horst
Rutger IV. de Hurst (*1135 +1176) heiratete 1160 Mechtild von Heppendorf
Sie hatten mehr als drei Söhne:
Die bekanntesten davon sind: Rutger V. de Hurst, Gerhard von der Horst, Diederich von der Horst
und ihre Tochter Brunhilde de Hurst, diese heiratete Arnulf von Kronenfeldt
Rutger IV. wurde Kurkölnischer Lehnsmann und bewahrte die Grenzen an de Roer un de Emser.
Er war neben seiner Tätigkeit als Vogt zu St.Michael und andern Ländereinen auch damit beschäftig die Häuser an den drei Flüßen einigermaßen in Schuss zu halten.
Rutger IV. starb mit 41 Jahren und hinterließ Rutger V. das „Hueß ob de Roer“ und Gerhard bekam ,,datt Broich by de Emser'', welches 1168 urkundlich als ,,Huse tor Hurst'' erwähnt wird, und Diederich das ,,Hueß Hurst by Hilden'' . Mathilde von Eppendorf verwaltete die Güter bis die Söhne diese übernehmen konnten. Alle drei Söhne gelten auch in der Geschichte und in Niederschriften (Ahnen u. Stammbäume), als Stammvater der jeweiligen Linie und Erbauer der jeweiligen Burgen und Häusern.
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Während Rutger V., als Marschall (marahscalc) des Stift Essen, als ältester Sohn das väterliche Wappen übernahm, ließ Gerhard, kurkölnischer Lehnsmann, zu seinem einschwänzigen nach links schreitenden Löwen im Schilde, noch einen einschwänzigen aufsteigenden Löwen im Helmflug eintragen, um sich von seinem Bruder Diederich, Waldgraf zu Hilden der Grafen von Berg, der nun einen nach rechts schreitenden doppelschwänigen Löwen im Wappen trug, zu unterscheiden.
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Aber auch bis hierhin ist noch nicht wirklich viel in dem ,,Hurst to Broich by de Emser'' passiert, ausser dass was seinerzeit in der Gegend üblich war und half den Reichtum und Machteinflüsse ein wenig zu vergrößern.
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Wappen von der Horst
Gerhard von der Horst (*1174 †1232) heiratete Ida von Arnsberg.
Sie hatten fünf Kinder:
Dietrich I., Everhard, Ludolphus,
Gertrud,
Heinrich.
Gerhard von der Horst, Ritter und Clevischer Marschall 1216 - 1232, sowie Vogt über verschiedene Ländereien. Sein Vater hatte schon die Gewährung die hier ansässigen Pferde zu fangen, zu zureiten und Handel mit ihnen zu treiben. Gerhard ließ neue Weiden anlegen um auch Pferde zu züchten. Diese Aufzucht betrieb er mit seinem Bruder Rutger, der dafür auch Weiden zur Verfügung stellte.
Der Verdienst mit den Pferden muss wohl gut gewesen sein, so dass Gerhard die Reste, von einem Brand zerstörten, alten Motten niederreißen und einen steinbewehrte Bergfried bauen ließ.
Dietrich I. war Erb-Sohn und wurde der ,,Burgherr
zu Horst im Broich''.
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 ,,Pferdeweiden im Broich'' |
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 ,,Bergfried im Broich'' |
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 ,,Pferdeweiden op de Roer'' |
Durch den Bau der neuen steinbewährten Befestigung bedingt, ließen sich einige Handwerker-, Händler- und Zuarbeiterfamilien hier nieder. Auch hatte Gerhard einige Gewinnbringende Handelsgeschäfte aufgetan, wovon die kleine ,,Dorfgemeinschaft'', wenn auch im niedrigen Maße, profitierte.
Es ist davon auszugehen, dass hier schon die Burgfreiheit zum tragen kam.
1227 wird Gerhard als Vermittler und Bürge und
1246 Gerhards Sohn Everhard als Zeuge urkundlich erwähnt.
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 Wappen von der Horst
Dietrich III. (Theodericus) von der Horst (*1201 †1266) heiratete Gudrun von auf der Springe.
Sie hatten fünf Kinder: Rutger V., Symon, Eberhard, Cesarius und Helmbert
Ritter Dietrich III., nahm 1217 - 1221 als Knappe oder schon als Junker, mit Thomas Olivier, an einem Kreuzzug teil und kam mit dem Ritterschlag wieder. Nach seiner Rückkehr wurde er für seine Tapferkeit im Felde damit belohnt, dass er schon früh cleveischer Lehnsvogt über mehrere Ländereien wurde.
So übernahm er auch früh sein Erbe und wurde, noch vor dem Tod von seinem Vater Gerhard, Burgherr zu Horst.
Dietrich konnte den Pferdehandel so gut ausbauen, dass er über die Landesgrenzen hinweg bekannt wurde.
Neben dem Pferdehandel konnte er über seine neuen Gönner noch andere lukrative Handelsgeschäfte auf den Weg bringen.
Dadurch konnte an dem Bergfried nun auch noch ein, ebenfalls steinbewehrtes, Wohnhaus anbauen und seinen Söhnen ein ansehnliches Erbe, in Form von Geld, eigenen Ländereien und etlichen Lehns, hinterlassen.
Die letzten Jahre seines Lebens,1259 - 1266, war Dietrich III. von der Horst Abt der Abtei St.Michael.
Die Burg soll schon 1234 als "Feste to Hurst im Broich" urkundlich erwähnt worden sein.
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 ,,Kreuzzug 1217-1221'' |
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 ,,Bergfried mit Wohnhaus'' |
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 ,,Abtei St.Michael'' |
Doch die Anwohnerzahl an der Burg stieg, trotz der guten Geschäfte, nicht wesentlich an.
Durch seine Verbindungen gelang es Dietrich, dass die Häuseransammlung vor seiner Burg sowie sein Umland den Status der ,,Freiheit'' verliehen bekam und somit eine ,,Unterherrschaft'' erreichte.
Daraufhin erbat Dietrich schon 1261 beim Erzbischof Konrad von Hochstaden den Bau einer Kapelle an seiner Burg. Diese wurde ca.1290 von seinem Enkel Hermann errichtet.
1256, 1264 wurde Diedrich, 1263a Dietrich und sein Bruder Eberhard, 1263b Dietrich und sein Bruder Ludolph und
1266 Dietrichs Söhne urkundlich erwähnt.
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 Wappen von der Horst
Rutger V. von der Horst (*1229 †1268) heiratete Kunigunde von der Wisch
Sie hatten drei Söhne: Rutger VI., Arnoldus (Arnold) und Hermann
Da Dietrich III. ab 1259 oft abwesend war, übernahm Ritter Rutger V. 1260 die Obliegenheiten der Burg und dadurch auch früh sein Erbe. Doch Rutger V. verstarb sehr früh, womit dann sein Bruder Eberhard (*1233 †1288) die Verwaltung der Burg und den Gütern bis Rutgers Sohn „Rutger VI.“ das Erbe antreten konnte.
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Eberhard von der Horst im Gefolge des Grafen von Cleve
Eberhard macht dem Namen der Familie alle Ehre als erzbischöflicher Lehnsmann und bewegte sich geschickt im Gefolge des Grafen von Kleve, so dass er das Erbe seines Bruders Erben und seiner eigenen Familie vermehren konnte.
Eberhard übergab Rutger VI. 1271 sein angestammtes Erbe.
Doch Rutger VI. starb um 1275 in einem Kampf und hinterließ keine Erben, so dass sein Bruder „Arnoldus (Arnold)“ das Erbe antrat.
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 „Der Zweikampf“ |
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 „Die Stadtrechte - Urkunde“ |
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 „Der Friedhof Alfhausen“ |
1282 verlieh König Rudolf von Habsburg dem Arnold von der Horst das Recht, neben seiner Burg eine mit Mauern und Graben
befestigte Stadt zu erbauen, in der Dortmunder Recht gelten sollte.
Zu diesem Zeitpunkt lebt Arnold aber nicht auf der Burg im Emscherbruch, sondern auf einer Burg in Alfhausen bei Osnabrück, wo er wahrscheinlich auch aufgewachsen ist und sich heimischer fühlte als im Emscherbruch. Arnoldus starb 1285 mit 33 Jahren. Er hinterließ keine Erben, womit dann sein Bruder „Hermann von der Horst“ das Erbe antrat.
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 Wappen von der Horst
Hermann von der Horst (*1265 †1332) heiratete Constantia Stensekens
Sie hatten zwei Söhne: Rutger VI. und Hermann
Hermann musste mit ca. 20 Jahren das Haus Horst übernehmen. Doch hatte Hermann in seiner Mutter Kunigunde eine große Stütze was die Verwaltung der Geschäfte betraf. Hermann wurde früh Lehnsvogt und bewegte sich, wie schon sein Vater und sein Onkel, im Gefolge der Grafen von Cleve.
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Zwar half ihm sein Onkel Eberhard so gut er konnte, doch Eberhard wurde oft nach Cleve zu seinem Lehnsherrn gerufen, wodurch er öfter ab- als anwesend war. 1288 starb Eberhard und wurde urkundlich erwähnt.
Er hinterließ seiner Frau Aleydis und seinen Söhnen Rutger und Gerhard ein beträchtliches Erbe, wodurch diese sorgenfrei leben konnten.
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1290 ließ Hermann die Kapelle bauen, die sein Großvater Dietrich III. seiner Zeit von dem Erzbischof von Köln genehmigt bekommen hatte.
Durch die Umstände bedingt hielten sich doch immer viele Verwandte im Haus Horst auf, so dass man ständigt um- und anbauen musste; und sich so die Form des Hauses immer wieder veränderte.
1332 wird Hermanns Frau Constantia, sein Sohn Rutger sowie seine Mutter Kunigunde van der Wisch urkundlich erwähnt.
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 Wappen von der Horst
Rutger VI. von der Horst (*1305 †1368) heiratete Gertrud von Siekenbeck
Sie hatten drei Söhne: Rutger VII., Dietrich IV. und Johann
Rutger VI. war ein geschickter Verhandlungstaktiker und wurde dadurch öfter von den Grafen von Cleve und dem Erzbischof von Köln zu Hofe gerufen. Rutger war mit mehreren Vogteien belehnt.
1350 heiratete sein ältester Sohn Rutger VII. Styne ??. Er starb aber Kinderlos 1352 in einem Turnier.
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Obwohl Horst im Broich 1282 schon die Stadtrechte bekommen hatte, schaffte Rutger VI. es erst 1363 vom Grafen von Cleve mit der Freigerichtsbarkeit im Vest Recklinghausen belehnt zuwerden.
Dietrich IV. wurde, nach dem Tod seines älteren Bruder, Erbsohn und sein jüngerer Bruder Johann heiratete Elseken van Eykel und hinterließ einen Sohn Namens Johann II. von der Horst.
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 Wappen von der Horst
Dietrich IV. von der Horst (*1338 †1399) heiratete Belia von Strünkede
Sie hatten drei Söhne: Rutger VIII., Hermann und Godert
Dietrich wurde schon früh von dem Geistlichen der Hauseigenen Kapelle unterrichtet, während sein Vater Rutger VI. ihm politisches Verhandeln beibrachte. Seine Knappenzeit verbrachte Dietrich bis zum Ritterschlag mit seinem Onkel Johann, der wahrscheinlich auch im Haus Horst beiwohnte.
Durch seine Ausbildung und seinem Geschick, schaffte Dietrich es bis zum Domherren des Mindener Doms.
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1365 - 1369/70 war Dietrich Domherr der Abtei St.Michael.
1377 steht Dietrich wahrscheinlich seinem Schwiegervater Bernd in einer Streitsache bei.
1395 werden Dietrich und seine Frau Belia urkundlich erwähnt.
Dietrichs ältester Sohn Rutger VIII. heiratet Mette von Rees und übernimmt Haus Horst. Was aus seinen Söhnen Hermann und Godert wurde, ist noch nicht vollständig geklärt.
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Urkunden Hermann: 1425 Oktober 09 / 1431 Juli 3
Wappen von der Horst
Rutger VIII. von der Horst (*1373 †1441) heiratete
Mette von Rees
Sie hatten vier Söhne: Dietrich V., Wilhelm, Konrad, Johann und eine Tochter: Elsebe
Die Horster Ritter vom Broich waren keine Raubritter, wie einige Nachbarn von ihnen, doch galten sie von jeher als rabiate Gesellen die nahmen was sie bekommen konnten und waren in ihrer Wahl der Art nicht gerade zimperlich. Doch Rutger übertraf sie alle, denn er galt als der Rebell vom Broich.
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Ließ er doch noch zu Lebzeit seines Vaters ca.1398, ohne gräfliche Genehmiung, einen Galgen bei Buer errichten, der auch 1410 November 30 Gegenstand einer Gerichtsverhandlung wurde.
1402 - 1404 war Rutger VIII. Amtmann im heiß begehrten Amt Angermund.
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1405 bis 1410 trieb Rutger VIII. es wild im Vest, so dass sich immer mehr Ansässige im Umland sich beschwerten und immer lauter nach Gerechtigkeit riefen, damit dem Treiben des Rutger VIII. von der Horst Einhalt geboten wird. Rutger von Horst rebelliert sogar gegen den Kölner Kurfürsten.
Wann Rutger VIII. von der Horst nun letztentlich festgenommen und ihm seine Herrschaft entzogen wurde steht nicht genau fest. Muss aber 1410 / 1411 gewesen sein.
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Doch am 05. Oktober 1412, am Tag seiner Freilassung, leistete Rutger VIII. von der Horst dem Kölner Kurfürst den Treueid was eine Eingliederung der ehemals eigenständigen Herrschaft in das erzbischöfliche Vest Recklinghausen zur Folge hatte. Er erhielt aber seine Herrschaft als Lehen wieder zurück.
Auch wurde Rutger VIII. von der Horst in Brühl mit dem "buyrgericht vulgariter in Brochuser buyrschaft, Natroper buyrschaft et Holthuyserr buyrschaft cum Kakem et Bechem" belehnt.
Unter anderem bekam er auch das Bauerschaftgericht über Bauerschaften bei Horst.
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 Wappen von der Horst
Dietrich V. von der Horst (*1415 †1490) heiratete Elisabeth von Loë
Sie hatten zwei Söhne: Johann Rutger IX. und Wessel
sowie eine Tochter : Sophia die erst Heinrich Knippinck und nach dessen Tod Ernst von Bodelschwingh heiratete.
Dietrich von der Horst
gelang es mit dem Generationswechsel, Dank der Fürsprache einiger Gönner, dass die Herrlichkeit Horst im Broich wieder eigenständigt wurde und es bis zum Schluss blieb.
Doch die Bindung zum Kölner Kurfürsten Haus blieb bestehen und wurde mit den Jahren gefestigt.
Wurde aber dafür oft zu Kämpfe, oft auch um Macht und Reichtum, gerufen um das Vest zu schützen.
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Dietrich ließ wahrscheinlich den Bergfried niederreißen um das Wohnhaus zu erweitern. Wodurch sich, durch die Bauarbeiten bedingt, wieder neue Anwohner niederließen und so die Häuseransammlung vergrößerte.
1453 belehnt Dietrich den Albert Sobbe zum Grimberge (10) mit dem "Huyß to Hüllen"(Schultenhof)
Was doch für die wieder erlangte Eigenständigkeit der Herrlichkeit Horst Zeugnis dalegt.
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 Wappen von der Horst
Johann Rutger IX. von der Horst (*1445 †1505) heiratete Jolande von Budberg a.d.H. Hagen
Sie hatten zusammen fünf Kinder: Heinrich, Johann, Elsa, Wernera und Christine
(Johann) Rutger IX. von der Horst wurde, neben andern Ämtern, Droste zu Huissen bei Arnheim.
Sein ältester Sohn Heinrich wurde 1584 Domherr zu Worms und Sohn Johann übernahm das Erbe Haus Horst im Broiche.
Der Verbleib der Töchter Elsa und Wernera ist noch ungewiss.
Die jüngste Tochter Christine ehelichte Johann V. von Raesfeld.
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Seit dem Erbstreitbeginn mit seinem Onkel Johann, der nur um an ein Drosteamt zu kommen die Bastardtochter des Herzog Johann I. von Kleve heiratete, nannte sich Johann nur noch Rutger um nicht mit seinem Erbstreit-Onkel Johann verwechselt zu werden.
In seiner Eigenschaft als Droste zu Huissen bei Arnheim hatte Rutger IX. viel mit Grenzsteitigkeiten und Gerichten zutun, und musste sich nun auch noch ständig gegen die hinterhältigen Attacken seines Onkels wehren. Auch wurde das Haus Horst im Broiche immer mehr Baufällig, so dass er immer öfter Erhaltungsmaßnahmen und Reperaturen am Haus vornehmen lassen musste.
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 Wappen von der Horst
Johann von der Horst (*1491 †1532) heiratete Margarethe von Hauss
Sie hatten vier Kinder: Rödtger, Dietrich, Heinrich und Anna Isolde
Johann von der Horst bekam schon sehr früh, sehr zur Mißgunst einiger Mitbewerber, das Amt des Droste von Dinslaken und das Amt des Droste zu Huissen bei Arnheim übertragen, dass schon sein Vater einmal inne hatte. Nach dem Tod seiner Frau Margarethe 1522 heiratete er 1523 Elisabeth von Dorth und wurde durch diese Heirat Inhaber des clevischen Erb-Hofmeisteramtes.
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Territoriale Kämpfe gab es auch immer wieder um Grenzen zu bewahren oder gar zu erweitern, in der Johann und später seine Söhne oft mit verwickelt waren. Seine Söhne gründeten jeweils eine Linie:
Rödtger von der Horst zur Horst im Broiche,
Heinrich von der Horst zu Müttinghoven und Hellenbroich
Diederich von der Horst zum Haus und Wilsen
Anna Isolde's verbleib ist noch nicht ganz geklärt.
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Die Erbauer von Schloss Horst
Sie hatten zwei Kinder: Johann und Margarethe
Rödtger von der Horst kämpfte 1543 im Geldrischen Erbfolgekrieg auf der Seite seines Lehnsherrn Herzogs Wilhelm von Jülich-Kleve-Berg. Obwohl auf der unterlegenen Seite gegen den Kaiser kämpfte, gelang es ihm nach Beendigung des Krieges sich die Gunst Kaiser Karls V. zu sichern.
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Wenige Wochen nach dem Schmalkaldischen Krieg, bei dem Rütgers Bruder Heinrich auf der Seite des Verlierers, des Schmalkaldischen Bundes gestanden hatte, teilten die drei Horster Brüder den Familienbesitz am 21. Mai 1547 unter sich auf. Rütger erhielt dabei unter anderem die Herrschaft Horst samt der elterlichen Stammburg, „dat Hueß zor Horst“. Vermutlich sollte die Teilung verhindern, dass sich eine mögliche kaiserliche Strafe gegen Heinrich auf alle Besitzungen der von der Horst erstrecken konnte.
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Im Frühjahr 1554 brannte die, schon marode gewordene, Stammburg derer von der Horst im Broiche nieder. Ob der Brand ein Zufall war, weiß niemand mehr. Da sie sich ja schon im Besitz von Rödtger von der Horst befand, nutzte Rödtger die Gunst der Stunde. Durch seine Heirat mit Anna von Palant, die ein beträchtiges Vermögen mit in die Ehe brachte, und begünstigt durch seine Ämter, darunter das Amt des kurkölnischen Marschalls im Vest Recklinghausen, konnte Rödtger sich es leisten das zwanzig Jahre dauernde und zwanzig Millionen teuere Schloss-Projekt anzufangen.
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Dieser Bau war zu der Zeit eine logistische Meisterleistung, denn es mussten nicht nur Material sondern auch Nahrung für oftmals über dreihundert Menschen heran geschafft werden. Durch das ständige kommen und gehen wurden die Wege von Horst in die Nachbardörfer und Orte verbreitert und gefestigt. Auch siedelten sich in den Jahre viele Bewohner an, die bereit waren zu bleiben.
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Das frühe und überaus prächtig ausgestaltete Renaissanceschloss Horst bildete auch die repräsentative Kulisse für den politischen und gesellschaftlichen Aufstieg Rutgers von der Horst, der seit 1559 als Amtmann von Rheinberg, 1559/60 als Hofmarschall und schließlich seit 1576 als Statthalter des Vestes Recklinghausen im Dienst der Kölner Erzbischöfe stand.
Ein Projekt, dass er persönlich nur drei Jahre, nach der Fertigstellung 1778, genießen durfte bis er starb. Seine Frau Anna starb drei Jahre später. Da sein Sohn Johann schon 1570 starb, wurde seine Tochter Margarethe Alleinerbin.
Urkunde: 1569-1570
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Margaretha von der Horst
Margaretha von der Horst (*1553 †1625) heiratete 1575 Bertram von Loë
Urkunden:
Obligationsablöse 1589 / Obligationsablöse 1592 / Urkunde 20.10.1592 / Vergleichsurkunde 1609 / Erbteilung 1611
1570-1640 / 1597-1653 / 1609
Margaretha und ihr Mann Bertram wohnten nur selten auf Schloss Horst; sie hielten sich viel lieber in Haus Geist bei Oelde Warendorf auf, dass Bertrams Vater extra für sie herrichten ließ.
Sie hatten sechs Töchter, nach dem Tod ihrer älteren Schwester Margarethe wurde Sybilla Erbin vom Haus Horst. Ihre Tochter Dorothea von Loë heiratete Otto von der Oye
Sybilla von Loë von der Horst
Sybilla von Loë von der Horst (*1585 †1632) heiratete 1607 Dietrich von der Recke
Dietrich nannte sich nach der Heirat „von der Recke von der Horst“, so auch seine Nachkommen.
Sie hatten fünf Kinder: Johann Bertram, Wilhelm Dietrich, Rötger, Franz Wessel und Margarethe Katharina
Unter Sybilla's Herrschaft kam es zwischen 1609 und 1613 zu zwei grausammen Hexenprozessen. 1627 stifte sie per Urkunde die erste Schule in Horst. / Urkunde: 1630
Wappen von der Recke von der Horst
Johann Bertram von der Recke von der Horst Reichsfreiherr mit Diplom
Johann von der Recke von der Horst (*1608 †1677) heiratete 1638 Aleid Quad von Tomburg
Sie hatten zwei Söhne: Hermann Diederich und Johann Adolf
Nach dem Tod seiner Frau Aleid, heiratete Johann Bertram in zweiter Ehe seines Rentmeisters Henrikus Bokelkamp Tochter Angela. Aus dieser Ehe sind bisher keine Kinder bekannt.
Wappen von der Recke von der Horst
Hermann Diederich von der Recke von der Horst (*1640 †1726) Reichsfreiherr und Verkäufer von Schloss Horst
Da das Schloss im Bereich des Wassergrabens der alten Burg errichtet worden war, befand es sich statisch auf unsicherem Baugrund. Dies führte schon unter Rutgers Nachfolgern, den Familien von Loe und von der Recke zu erheblichen Schäden an Fundamet und Mauerwerken, die ständig ausgebessert werden mussten. Dieses war wohl mit ein oder der wichtigste Grund das Schloss 1706 mit allem Grund und Boden für 110.000 Reichstaler an Ferdinand von Fürstenberg zu verkaufen.
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Wappen derer von Fürstenberg
Ferdinand von Fürstenberg (1661–1718)
Obriststallmeister und Erbdrost im Herzogtum Westfalen. Ferdinand erwarb 1706 das Schloss und die Herrlichkeit Horst
Seit dem Kauf von Schloss und Herrlichkeit Horst 1706, haben die Herrschaften derer von Fürstenberg höchstens zu Besuch der Herrlichkeit auf dem Schloss gewohnt. Nicht nur dass die Fundamentschäden, die den Baubestand des Schlosses bis zur Mitte des 19. Jhs. auf wenige Reste dezimiert haben, den Fürstenbergs Sorgen bereiteten, sondern auch eine Besitzanspruchsklage stand ihnen ins Haus. Wohlgleich haben die Fürstenbergs eine große Geldsumme in die Restaurieung vom Schloss gesteckt, doch die Schäden wurden immer größer, so dass sie schlussendlich nur noch um den Erhalt bemühten und das Schloss sich selber überließen. Was aber auch mit dem Antrag der Mark-Berechtigten 1774 auf die Teilung der Horster Mark. (Beschreibung 700 Jahre Horst S.20) zutun gehabt haben kann.
Denn es kommt dadurch zu einem langwierigen Rechtsstreit mit den Freiherren von Fürstenberg, der erst 1811 mit einem Vergleich und 1849 mit der endgültigen Teilung endete.
Die davon übrig gebliebenen Teilungswege sind die heutigen Fischerstr., Devens u. Sandstr., Hesslerstr h. Wallstr. und der Schleusengraben. Die Querverbindungswege sind heute noch die Schmalhorststr., Zum Bauverein, Friedrichstr. und Blumenstr.
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Bitte zur Vergrößerung auf das jeweilige Bild klicken! Die Zeichnungen / Aufnahmen sind von H.J.Freyse aus dem Fürstenbergischem Archiv auf Schloss Borbeck.
1706
1829
1833
1843
1845
Der Verfall vollzog sich innerhalb von 150 Jahren.
1706 Das Schloss noch relativ gut erhalten.
1829 Der Westturm und die Kapelle sind eingestürzt.
1833 Der Nordturm wird nach Einsturz auch geebnet
1843 Der Süd-Turm und der Hausgang verfallen.
1845 Der Ostturm steht noch, aber angegriffen. 1900 Steht nur noch das Gesindehaus und ein paar Reste.
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1925, nach zähen Verhandlungen zwischen dem Reichsfreiherrr Clemens von Fürstenberg und dem Amt Horst-Emscher konnte man mit dem Umbau von Schloss Horst zu einem öffentlichem Erholungsort mit Restauration beginnen.
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1900
1925
1928
1930
1950
In den sechszigern und siebzigern wurde das Schloss noch viel besucht, doch leider ließ dieses langsam nach, und in dem Schlosskeller wurde eine Disco eröffnet. Da aber keiner der Pächter etwas zum Erhalt des Schloss beitrugen fiel es wieder dem Verfall anheim. 1985 wurde der Förderverein Schloss Horst gegründet, der sich um den Erhalt des Schloss bemühte. 1988 kauft die Stadt Gelsenkirchen das marode Schloss, wie vormals das Geländer der Galopprennbahn, dem Freiherr von Fürstenberg ab. So wurde rasch ein Konzeptt zur Neunutzung des Schlosses erstellt und auf den Weg gebracht. Zwischen 1994 und 1999 wurde nach den Plänen des Frankfurter Architekturbüros Jordan und Mülle umgebaut und erweitert.
Erst wurden Ausgrabungen gemacht, dann der Schlosskeller restauriert, dem dann der obere Teil folgte. 1999 waren die Umbau- und Erweiterungsarbeiten fertig und das Standesamt zog ein. So fand auch das Schlossmuseum, wie auch ein gastronomischen Betrieb, seinen Platz im Schlosskeller. Ab 2000 finden nun auf dem Schloss Veranstaltungen statt, die regen Zulauf aus der Bevölkerung haben. Nun wird die alte Vorburg vom Schloss restauriert worin dann das Bürgercenter und die Stadtbücherei einziehen sollen.
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1960
1970
1980
1990
2000
Dann wurde die alte Vorburg vom Schloss restauriert, worin dann das Bürgercenter und die Stadtbücherei untergebracht werden sollen.
Endlich, im Frühsommer 2013 wurde die Vorburg eingeweiht und ihrer Bestimmung übergeben.
So weit, so gut! Denn hier endet vorerst die Geschichte von Schloss Horst und seiner Vergangenheit, seinen Besitzern und seinem Werdegang.
Es ist schon eigenartig, dass nur ein Name und ein Schloss genügen um Erinnerungen an einen Ort wach zurufen.
So sollte man auch diese Erinnerungen bewahren und weiter geben.
Was ich vielleicht hierdurch erreicht habe.
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